Isselburg Nur wenige Zuhörer beim Energieforum in Verbundschule

Isselburg · Sie ist ein Ärgernis. Die 380-KV-Stromleitung, die nun auch bald über das Isselburger Stadtgebiet führen wird. In Anholt an der Grenze zu den Niederlanden wurde schon kräftig geholzt, Teile der großen Masten aufgestellt. Warum die Stromtrasse gebaut wird, liegt auf der Hand. "Wir alle wollen Strom haben und brauchen Energie", so Jörg Vriesen vom Isselburg21.

Die Bürgerinitiative hatte nun zu einem Energieforum in das PZ der Verbundschule geladen. Nur knapp 20 Zuhörer fanden den Weg an den Stromberg. Schade. Denn mit fünf kurzen Referaten und kleinen Fragerunden bot die Bürgerinitiative Gelegenheit, Denkanstöße zum eigenen Energieverbrauch zu bekommen.

Besonders praktische Tipps gab es etwa von Energieberater Gerhard Brinkmann aus Mehrhoog. 80 bis 100 Beratungen führt er im Jahr durch. Vom Keller bis zum Dach stellt er Häuser in Sachen Energieverbrauch auf den Kopf. Diesen zu senken, da ist sich der Energieberater sicher, "schafft jeder". Und zwar mit kleinen Änderungen. So sollte jeder seine Heizkörper frei halten. "Auch Frauen sollten auf übrige Deko davor verzichten", so Brinkmann. Denn so könne sich die warme Luft nicht voll entfalten. Auch die Temperatur in den Räumen von 23 auf 21 Grad zu senken, könne zu Einsparungen führen. "Was auch gut fürs Portmonee ist", gab Brinkmann zu denken. Auch Fenster, Türen und den Keller sollte man abdichten - und vielleicht mal nachts versuchen die Heizungen nicht auf Hochtouren laufen zu lassen. Stoßlüften ist ebenso wichtig, wie eine gleichmäßige Temperatur im Haus zu schaffen.

Und noch etwas hilft beim Energiesparen: "Alte Elektrogeräte austauschen", so Gerhard Brinkmann. Zwar müsse man erst investieren, doch dann lohne sich irgendwann der Aufwand. Gleiches gelte für den Austausch alter Glühbirnen. LED-Leuchtmittel verbrauchen viel weniger.

Wie man selbst Energie gewinnen kann, zeigte nicht nur Dr. Johannes Vriesen im Bereich der Windenergie auf, sondern auch Jörg Vriesen und Detlev Altstede. Vriesen und Altstede haben nämlich Photovoltaik-Anlagen auf ihren Hausdächern in Isselburg. Und haben damit bislang nur gute Erfahrungen gemacht. Neuste Technik macht es schließlich auch möglich, genau zu kontrollieren, wann wie viel Energie eingespeist wird.

"So kann man das Anstellen der Waschmaschine auch gut planen", so Vriesen. Natürlich gaben beide zu, wer Sonnenenergie nutzen will, benötigt auch andere Quellen. Aber: Davon gibt es zum Glück neben den endlichen fossilen Brennstoffen noch einige. Wichtig sei, da waren sich die Teilnehmer des Energieforums einig, bei sich selbst anzufangen. "Jeder kann am Wandel mitarbeiten", forderte Vriesen zum Umdenken auf.

(seul)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort