Emmerich Parken in Emmerich: 181.000 Euro Einnahmen durch Knöllchen

Emmerich · Bund der Steuerzahler befasst sich mit den Gebühren fürs Parken. Vergleiche sind kaum möglich. Stadt plant Änderungen bei den Stellplätzen in der City.

Die Frühjahrsgarderobe einkaufen, in einem Café eine Tasse Kaffee, Kuchen oder ein Eis genießen und noch ein paar Dinge erledigen - der Besuch in der Innenstadt kann schnell mehrere Stunden dauern. Wer mit dem Auto kommt, sollte daran denken, dass Parken mitunter teuer sein kann.

Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat die Parkgebühren für öffentliche, also kommunale Parkplätze an Rhein und Ruhr untersucht und festgestellt, dass ein Vergleich nur schwer möglich ist. Die Gebührensysteme sind unübersichtlich und nicht einheitlich. Der Vergleich zeigte aber: In Großstädten zahlen die Bürger höhere Parkgebühren als in kleineren Städten und Gemeinden.

Aber auch dort ist das Bild nicht einheitlich. Rees hat gar keine gebührenpflichtigen Parkplätze, im Unterschied zur Nachbarstadt Emmerich. Dort zahlt man auf den acht öffentlichen Parkplätzen 40 Cent pro angefangene halbe Stunde, also 80 Cent die Stunde. Die maximale Parkdauer beträgt am Geistmarkt oder Hinter dem Engel acht Stunden. Wer die volle Zeit ausschöpft, muss den Parkscheinautomaten mit 6,40 Euro füttern. Am Krankenhaus beträgt die Höchstparkdauer vier Stunden, an der Europaschule drei.

In der Innenstadt gibt es insgesamt 1900 Stellplätze, davon sind 386 gebührenpflichtig. Hinzu kommen die 300 Stellplätze im RheinCenter, die privat bewirtschaftet werden. Die Stadt nahm aus der Parkbewirtschaftung 2016 rund 200 000 Euro ein.

Am teuersten ist nach den Recherchen des BdSt zwei Stunden Parken in Köln mit sechs Euro, gefolgt von Düsseldorf mit 5,80 Euro und Bonn mit 5,60 Euro. Günstiger schneidet da Emmerich mit 1,60 Euro für zwei Stunden ab, und noch günstiger ist das Parken in Werdohl und Nideggen mit einem Euro für zwei Stunden. Auch das Wintersport-Eldorado Winterberg nimmt nur einen Euro, aber nur im Sommer! Von November bis April gilt ein höherer Wintertarif. Stress bereiten kann die Höchstparkdauer.

In Essen in der Parkzone 1 liegt sie bei 90 Minuten. Wer zu spät kommt, riskiert ein Knöllchen. In anderen Kommunen sind die ersten 15 Minuten gratis. Anderswo gibt es die "Brötchentaste". In Unna etwa kann man für zehn Cent 20 Minuten parken.

Das mit Emmericher Bürgern erarbeitete Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) sieht nun vor, das Parken vor die Tore der Innenstadt zu verlagern und damit die Innenstadt zu entlasten.

So soll beispielsweise der Geistmarkt seine Parkplatzfunktion behalten, aber die Zahl der Stellplätze ausgedünnt werden. Auch auf dem Alten Markt sollen die Stellplätze reduziert werden. Die Planung für den Neumarkt sieht einschließlich der geplanten Tiefgarage ungefähr dieselbe Anzahl an Stellplätzen vor. Derzeit ist das Parken an der Brache noch kostenlos.

Übrigens: In Emmerich wurden im Vorjahr 11 439 Knöllchen verteilt (2015: 13 555) und 181 700 Euro an Buß- und Verwarngeldern eingenommen (2015: 217 800 Euro). Das untere Verwarngeld für Falschparker wurde 2013 von fünf auf 10 Euro erhöht.

(nk)
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