Emmerich Pflegerin hat mehrere hilflose Patienten im Heim bestohlen

Emmerich · Die 49-Jährige gab fünf Diebstähle in einem Klever Pflegeheim zu. Sie erbeutete unter anderem Schmuck im Wert von 10.000 Euro.

In Kleve hat eine 49 Jahre alte Mitarbeiterin eines Pflegeheimes über mehrere Monate hinweg ihre Patienten bestohlen. Angeblich aus Geldnot.

Um welches Klever Pflegeheim es sich handelt, wollte die Polizei nicht sagen. Wohl aber, dass die Frau, die zuvor noch nicht polizeilich in Erscheinung getreten war, bisher fünf Taten vor Ort zwischen Februar und Dezember 2016 gestanden hat. Bei den Ermittlungen der Kripo stellte sich allerdings heraus, dass die Kleverin bereits seit 2015 zahlreiche Schmuckstücke bei verschiedenen Klever Juweliergeschäften verkauft hatte. "Das sei nach Aussagen der mutmaßlichen Täterin aber ihr eigener Schmuck gewesen", so ein Polizeisprecher. Nachweisen lässt sich das allerdings nicht mehr.

Ans Licht gekommen ist die ganze Geschichte durch eine Angehörige, deren Mutter (79) im Dezember das Portemonnaie samt EC-Karten und PIN-Nummer im Heim gestohlen wurde. Die Tochter der Bewohnerin, die in Frankreich wohnt und von dort mittels Online-Banking die Kontoauszüge sichtete, fand heraus, dass der Dieb unter anderem mit der EC-Karte in einem Klever Sportgeschäft bezahlt hatte. Sie rief das Geschäft an und erfuhr am Telefon, dass eine 49 Jahre alte Frau aus Kleve bei diesem Einkauf Rabattpunkte auf ihren Namen gutschreiben ließ. Darüber informierte die Tochter ihren Bruder, der wiederum den Diebstahl dann bei der Polizei meldete.

Die Beamten ermittelten, dass die 49-Jährige im Pflegeheim der Geschädigten arbeitete. Und zwar auf der Station der Mutter. "Aus diesem Grunde hatte sie auch einen Generalschlüssel, mit dem sie sich Zugang zu den Zimmern verschaffte", erklärt die Polizei.

Nachdem die Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht einen Durchsuchungsbeschluss bewirkte, durchsuchten Kriminalbeamte die Wohnung und das Auto der Tatverdächtigen. Und wurden fündig. Im Kofferraum fanden sie zwei Paar Schuhe, die mit der gestohlenen EC-Karte der 79-Jährigen bezahlt worden waren. Auch diverse Geschenkgutscheine für andere Personen hatte sie damit gekauft.

Die 49-Jährige gestand den Diebstahl der Geldbörse. Wenig später gab sie noch vier weitere Diebstähle auf der Arbeit zu. So hatte sie Schmuck mit einem Goldwert von mehr als 10.000 Euro von teilweise hilflosen Bewohnern entwendet und anschließend weiter verkauft. "Weil der Schmuck von den Juwelieren aber für neue Stücke eingeschmolzen wird, gibt es für die anderen Geschädigten wohl keine Hoffnung auf ein Wiedersehen", so der Polizeisprecher.

(RP)
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