Emmerich Praest: Brücke Ende des Jahres fertig?

Emmerich · Betuwe: Die Bahn hat die Arbeiten an der Baumannstraße in Praest wieder aufgenommen. Sie waren wegen des nassen Bodens für mehrere Monate unterbrochen worden. Stadt will die Zufahrt Bergerweg mit Rasengittersteinen verbreitern.

 Die Arbeiten an der Brücke Baumannstraße werden seit letzter Woche fortgeführt.

Die Arbeiten an der Brücke Baumannstraße werden seit letzter Woche fortgeführt.

Foto: Markus van Offern

Lange war es ruhig an Emmerichs erstem Betuwe-Bauwerk. Seit vergangener Woche nun ist wieder schweres Baugerät an der Baumanstraße in Praest zu sehen. Wie berichtet, entsteht dort eine Brücke, die den Bahnübergang Kerstenstraße ersetzen soll. Er wird - wie alle anderen entlang der Strecke - im Rahmen der Betuwe-Planungen geschlossen.

Die Bauarbeiten hatten Ende April 2015 begonnen und waren zunächst auch eine ganze Zeit lang im gesteckten Zeitrahmen geblieben. Die Brücke steht schon seit über einem Jahr und auch der Erdwall, über den später einmal die Straße führen soll, ist schon lange fertig. Doch das 5,5-Millionen-Projekt war im vergangenen Spätsommer ins Stocken geraten. Der ursprüngliche Zeitplan, es noch in 2016 vollenden zu können, konnte nicht mehr eingehalten werden.

Grund ist die Bodenbeschaffenheit im Bereich der Kerstenstraße. Dass die für den Bau einer Brücke nicht gerade optimal ist, hatten die Ingenieure der Bahn bereits bei ihren Voruntersuchungen erkannt. Dass sie sich im Laufe der Maßnahme durch starke Regenfälle noch verschlechtern sollte, sei so nicht abzusehen gewesen, heißt es bei der Bahn.

Das Problem: Die Auffahrtrampe, die aus mehreren Schichten besteht, hatte sich wie ein Schwamm mit Wasser vollgesogen. Bei jeder Schicht, die etwa 1,50 Meter hoch ist, musste gewartet werden, bis die Feuchtigkeit ausgetreten war. Immer wieder wurde dann mit diversen Messverfahren überprüft, ob die nächste Schicht aufgeschüttet werden konnte.

Das kostete natürlich Zeit. Dennoch ist der Betuwe-Abschnitt 3.3 (Praest/Vrasselt) bislang der am weitesten fortgeschrittene in Emmerich. Auf Nachfrage der RP teilte ein Bahn-Sprecher gestern mit, dass die Arbeiten nun Ende des Jahres abgeschlossen sein sollen.

Offene Fragen gibt es noch zum Thema Anbindung an die Brücke. Eigentlich ist sie hauptsächlich für die Anwohner aus Praest-Berg gedacht. Weil die Brücke aber die erste sein wird, die zwischen Emmerich und Rees über die Gleise führt, wird damit gerechnet, dass der Verkehr auf dem Bergerweg wesentlich stärker als bisher sein wird. Er ist eher ein landwirtschaftlicher Weg, Begegnungsverkehr ist hier nur schwer möglich. Ortsvorsteher Wilhelm Nakath hatte diese Frage bereits vergangenes Jahr angesprochen. Nach Auskunft von Stadtsprecher Tim Terhorst soll der Weg zunächst mit Rasengittersteinen verbreitert werden. "Ob das ausreicht, wird man im Auge behalten müssen. Es ist aber im Moment nicht absehbar, wie sich der Verkehr an dieser Stelle tatsächlich entwickeln wird", sagte er gestern.

(RP)
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