Emmerich Pummeleinhorn auf Erfolgskurs

Emmerich · Ob als Stofftier, auf Taschen, Tassen, Shirts, Schlüsselanhängern oder als Motiv für Aral: Das Pummeleinhorn von Stephanie Engel liegt im Trend - vor allem bei Frauen ab 25 Jahren.

 Wer hat es erfunden? Stephanie Engel aus Mettmann. Die 32 Jahre alte Grafikdesignerin hält hier ein Pummeleinhorn in Form eines Stofftiers in den Händen.

Wer hat es erfunden? Stephanie Engel aus Mettmann. Die 32 Jahre alte Grafikdesignerin hält hier ein Pummeleinhorn in Form eines Stofftiers in den Händen.

Foto: Gottfried Evers

Es ist ein dickliches, weißes Fabelwesen, das einen braunen Schokoladenkeks in den Händen hält und eine regenbogenfarbige Mähne und Schweif trägt. Und es ist ein echter Renner - das Pummeleinhorn. Erfunden hat es vor etwas mehr als einem Jahr Stephanie Engel, gelernte Grafik-Designerin und 32 Jahre alt. Mit Erfolg: Gestartet als ein kreatives Projekt im Jahr 2015 ist das Pummeleinhorn mittlerweile ein stark wachsendes Start-up-Unternehmen mit derzeit vier Gesellschaftern und fünf weiteren Mitarbeitern mit Sitz in Goch. Von der Hervorster Straße 147 aus vertreiben sie das Fabelwesen im Internet als Stofftier, auf Taschen, Tassen, Shirts und Schlüsselanhängern. "Zuerst 500 Stück, dann kamen noch einmal 1000 hinzu. Seit Weihnachten sind wir wieder ausverkauft", berichtet Engel.

Mittlerweile hat das Unternehmen mehrere Lizenzen geschrieben. So ist das Pummeleinhorn ein begehrtes Sammlermotiv auf der Aral-Gutscheinkarte. Der Heimtextiler Herding, der auch von Disney+ und Star Wars Decken und Kissen herstellt, fertigt Flanellbettwäsche vom Fabelwesen an. Bei Nanu-Nana, einem Geschenkartikel-Unternehmen mit mehr als 300 Läden, sind die Pummeleinhörner ebenfalls zu bekommen. Es folgt in Kürze die Buchhandelsgesellschaft Thalia. "Und auf der Spielwarenmesse in Nürnberg vom 1. bis zum 6. Februar stellen unsere beiden neuen Lizenzpartner ,Bullyland' und ,United Labels' das Pummeleinhorn mit den frechen Sprüchen ,Ich bin nicht dick, ich bin flauschig' vor", sagt Engel, die den Hype immer noch nicht ganz begreifen kann.

Die Sprüche sind übrigens ein Teil des Erfolgs. "Ich habe das Pummeleinhorn als eine Reaktion auf den Schlankheitswahn erfunden", sagt Engel. Das käme vor allem bei Frauen, die älter als 25 Jahre alt sind, gut an - die Zielgruppe des Unternehmens. Torsten Jensen vom Bundesverband Deutsche Start-up sieht noch weitere Gründe für das Gelingen des Geschäftsmodells: "Das Start-up setzt aufs Einhorn und das nahm im vergangenen Jahr so richtig Fahrt auf."

Auch auf die sozialen Medien kommt es beim Pummeleinhorn an. So ist es weniger die Anzahl der Abonnenten - "Fanzahl ist keine Kennzahl", sagt auch Jensen -, sondern die Interaktivität. "Wir versuchen, wöchentlich etwas zu posten - Zeichnungen zum Beispiel, die dann von unseren Fans wiederum geteilt werden", erklärt Engel. Das sorgt nicht nur für Reichweite und einen großen Bekanntheitsgrad. Die sogenannten Freunde sind gleichzeitig auch Marktforscher. "Sie geben uns Feedback", sagt Engel. Denn eins ist klar: Auf dem Pummeleinhorn wird sich die Firma nicht ausruhen können. "Die Familie muss wachsen, das Zebrasus ist auch ein interessanter Charakter", sagt Engel. Doch das ist Schritt zwei.

(RP)
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