Emmerich "Punktlandung" beim Wasserwerk

Emmerich · Gestern wurde das Wasserwerk am Kapellenberger Weg eingeweiht. Viele Gäste kamen, um sich die 11,5 Millionen Euro teure Investition, vor allem aber die Enthärtungsanlage bei einem Tag der offenen Tür einmal genauer anzuschauen.

Einweihung des Wasserwerks
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Einweihung des Wasserwerks

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Foto: van Offern Markus

Auf den Wiesen rund um den Kapellenberger Weg war gestern Vormittag kaum noch ein freier Parkplatz zu finden. Groß war der Zustrom zur Eröffnung des neuen Wasserwerks, das die Emmericher Stadtwerke am Freitag einweihten.

Von den ersten Planungsüberlegungen bis zur Fertigstellung hatte es gut zehn Jahre gedauert. Von vielen Emmerichern wurde es lange herbeigesehnt, denn die neue Anlage liefert mit zwölf Grad Deutscher Härte deutlich weicheres Wasser als bisher. Allerdings erst peu à peu. Ihren vollen Wirkungsgrad soll die Enthärtungsanlage, das eigentliche Herzstück des Wasserwerks, Ende Juni erreichen.

In seiner Ansprache wies Bürgermeister Peter Hinze auf das wichtige Gut Wasser hin, das zwar in Emmerich nahezu unbegrenzt zur Verfügung stünde, in anderen Teilen der Welt aber sehr knapp und daher wertvoll wie Gold sei. Aufsichtsratsvorsitzender Jan Ludwig freute sich darüber, dass es vom Spatenstich bis zur Einweihung nur positive Wasserstandmeldungen gegeben habe, weil der Bau im vorgegebenem Zeit- und Kostenrahmen blieb, und Stadtwerkechef Udo Jessner dankte allen Beteiligten, die zum reibungslosen Ablauf beigetragen hatten. Nicht zuletzt dem Stadtwerketeam. "Das war eine Mannschaftsleistung mit einer Punktlandung, auf die ich stolz bin", sagte er der RP.

Bevor das grüne Band zur offiziellen Freigabe durchschnitten wurde, gab es auch kirchlichen Beistand. Pfarrer Bernd de Baey hatte den Weihwassereimer aus St. Aldegundis mitgebracht, um auch "Werbung für die eigene Firma zu machen", wie er sagte. Zusammen mit der evangelischen Pfarrerin Anke Mühlenberg-Knebel segnete er das Wasserwerk.

Danach konnten sich Interessierte die Technik der Anlage erklären lassen. Unter anderem Günther Uphaus, Technischer Leiter der Stadtwerke, führte die Gäste durch die 11,5-Millionen-Investition, erläuterte ihre Arbeitsweise und erklärte Wissenswertes zum Bau der Anlage. Zum Beispiel, dass 12.000 Kubikmeter Erde bewegt sowie 300 Tonnen Baustahl und 2500 Kubikmeter Beton verbaut wurden. Was auch deshalb notwendig war, weil es allein schon einer der beiden gut 15 Meter großen Reaktoren der Anlage auf ein Gewicht von 42 Tonnen bringt. Beeindruckend: Ein Kurzfilm im Zeitraffertempo, der den gesamten Bau des Wasserwerks zeigte. Besonders groß war das Interesse an der Enthärtungsanlage, die in mehreren Schritten dem Wasser Kalk entzieht. Unter anderem mit Kalkmilch und Sand. "Übrig bleibt ein Abfallprodukt", das sich für die Landwirtschaft nutzen lässt", so Uphaus, der erklärte: "Das Emmericher Wasser ließe sich sogar noch weicher machen, aber dann würde es fad und seifig schmecken."

Im Anschluss wurde gefeiert. Die Stadtwerke spendierten ihren zahlreichen Gästen beim Tag der offenen Tür Essen und Getränke.

(RP)
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