Rees Rees kommt bei Radlern gut weg

Rees · In einer Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs erhält die Stadt die Note 2,6. In ihrer Größe belegt die Kommune bundesweit damit Rang neun, landesweit Platz fünf. Neben Lob gibt es aber auch Kritik.

 Gut gelaunt über den Deich: Diese Gruppe aus Belgien war gestern in Rees unterwegs.

Gut gelaunt über den Deich: Diese Gruppe aus Belgien war gestern in Rees unterwegs.

Foto: Markus van Offern

Seit fast zehn Jahren hat es Rees Schwarz auf Weiß: Sie ist eine "fahrradfreundliche Stadt". Dieses Prädikat, nicht ganz unwichtig, wenn man um Tages- beziehungsweise Radfahrtouristen buhlen will, bekam Rees im Jahr 2008 sogar als erste Stadt im Kreis Kleve verliehen. Etliche andere sind dem Beispiel gefolgt.

Jetzt hat eine Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) ein Ergebnis erbracht, mit dem sich Rees sehen lassen kann. Im vor kurzem veröffentlichten "Fahrradklima Test 2016" bekam die Stadt aus Sicht der Fahrradfahrer die Note 2,6 verliehen. In der Kategorie von Kommunen unter 50.000 Einwohnern belegte Rees damit bundesweit Rang neun, landesweit kamen die Reeser damit sogar auf Platz fünf.

In der Aktion, die jetzt in ihre siebte Auflage ging und vom Bundesverkehrsministerium gefördert wird, ist Rees zum ersten Mal aufgeführt. Unter dem Motto "Hat Deine Stadt ein Herz fürs Rad?" bewerteten Radfahrer bundesweit im letzten Herbst per Fragebogen, ob das Radfahren in ihrer Kommune Spaß oder Stress bedeutet, ob beispielsweise Radwege im Winter geräumt werden und ob sie sich auf dem Fahrrad sicher fühlen. Über 100.000 Radfahrer beteiligten sich deutschlandweit, 89 waren es in Rees. Die Ergebnisse zeigen, wo sich Verkehrsplaner und politisch Verantwortliche erfolgreich für besseren Radverkehr einsetzen und auch wo sich Radfahrende von ihnen allein gelassen fühlen.

Das Ergebnis für Rees lautet: "Hier macht Radfahren Spaß." Besonders positiv wurde von den Befragten die Erreichbarkeit der Ortsmitte mit dem Fahrrad herausgehoben (Note: 1,9). Zügig und direkt könne man seine Ziele erreichen (2,0). Auch die Wegweisung für Radfahrer sei sehr gut (1,9). Am besten weg kam die Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung für den Radverkehr (1,5).

Neben Lob gibt es aber auch Kritik. Die schlechteste Note in ihrer Bewertung erhielt Rees für die Möglichkeiten, ein Fahrrad auch im Öffentlichen Personennahverkehr mitnehmen zu können (3,5). Die manchmal holprigen Oberflächen der Radwege und das Fahren im Mischverkehr mit Kfz kamen ebenfalls nicht so gut weg (jeweils 3,1).

Insgesamt aber ist das Ergebnis für die Stadt Rees positiv. "Wir freuen uns darüber, dass Rees als fahrradfreundliche Stadt wahrgenommen wird", sagt Stadtsprecher Jörn Franken. Die in der Umfrage zutage getretene Kritik will die Verwaltung im Auge behalten und, wenn möglich, Verbesserungen vornehmen. Am Hauptkritikpunkt aber wird auch die Stadt nichts ändern können. "Dass die Mitnahme von Rädern im Personennahverkehr nicht gut weg kommt, liegt auch daran, dass der Personennahverkehr im ländlichen Raum eher schwach ausgebaut ist", sagt Franken.

(RP)
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