Emmerich Roberto Blanko begeisterte im Emmericher Theater

Emmerich · "Winter-Zauberland" für dreieinhalb Stunden. Dunja Reiter interpretierte bekannte Lieder.

Die Queen höchstpersönlich (perfekt dargestellt von Moderator Bert Beel) entließ die 340 Gäste im Stadttheater nach anderthalb Stunden: "We make a little Pipi-Pause." Im ersten Teil einer phantasievollen Revue hatte Beel zum 100. Geburtstages der UFA-Stars aus alten Zeiten auferstehen lassen und überzeugte als näselnder Theo Lingen und mit Parodien von Hans Moser oder Johannes Heesters.

Für das krankheitsbedingt ausgefallene Duo Treibsand trat das Duo California auf. Sängerin Eva Maria Pieckert sang Melodien aus der Oper "Porgy und Bess". Jung-Trompeter Kevin Pabst begeisterte mit Melodien wie "La Pastorella" und "Ich bete an die Macht der Liebe".

Nach der Pause ging es rasant weiter im "Winter-Zauberland". Der Aufforderung von Michel van Dam ("Komm und tanz mit mir!"), zu seinen Liedern auf der Bühne einen Foxtrott zu tanzen, folgte aber kein Besucher. Dunja Rajter interpretierte bekannte Lieder wie "Nur nicht aus Liebe weinen" von Zarah Leander, "Ich liebe das Leben" (Vicky Leandros) und "Für mich soll's rote Rosen regnen" (Hildegard Knef).

"Ist es doch der Echte?", zweifelten einige Besucher, als Udo Lindenberg mit dem Sonderzug nach Pankow auf die Bühne kam. Showtalent Beel gab den 70-jährigen Rockstar sehr überzeugend. Tatsächlich auf die Bühne trat dann Roberto Blanco. Stimme, Temperament und clowneske Mimik hat er sich auch mit fast 80 noch bewahrt. Der "Puppenspieler von Mexiko" bekannte, noch nie in Emmerich gewesen zu sein. "Als ich in Kuba ein Lied aufgenommen habe, habe ich gedacht, dass ich hoffentlich einmal nach Emmerich kommen werde", scherzte der Sänger. Und auch für seinen Trommler Pablo aus Peru sei es schön gewesen "von Lima am Flughafen Emmerich zu landen". Auf Nachfrage erfuhr Blanco, dass nur die wenigsten Besucher aus Emmerich kamen. "Wo kommt Ihr her?", wollte Blanco wissen. Ost-Emsland, Mülheim an der Ruhr und Rees bekam er zu hören. "Ist das alles noch Deutschland?" fragte der Sänger und begrüßte "die Zugereisten in dieser schönen Stadt Emmerich".

Begeisternde Pfiffe erklangen schon bei den ersten Takten von "New York, New York", und dann musste es auch noch ein bisschen Spaß sein. Den hatte die treue Fangemeinde von "Winter-Zauberland" bei der über dreieinhalbstündigen Veranstaltung. Bei der anschließenden Autogrammstunde im Foyer musste Roberto Blanco dann leider passen. Er hatte sich nicht gut gefühlt.

(giko)
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