Festival-Wochenende Rock in't Dörp begeistert das Dorf

Haffen · Der Niederrhein entpuppt sich mehr und mehr als Brutstätte lokaler Festivals: Neben dem Haldern Pop Festival und dem Eselrock hat sich auch Rock in't Dörp in der Region einen Namen gemacht. Am Wochenende fand das familiäre Festival zum fünften Mal vor der Schützenhalle in Haffen statt.

Rock in't Dörp: So war das Festival in Haffen 2017
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Eindrücke vom Rock in't Dörp in Haffen 2017

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Gestartet hatte das Festival am Freitag mit einem akustischen Abend rund um ein rotes Sofa. Leider meinte es der Wettergott nicht gut mit den Haffenern und beschenkte sie pünktlich zu Beginn des Konzertes mit einem kräftigen Regenschauer, sodass sich der erste Auftritt etwas nach hinten verschob. Aber die Haffener ließen sich davon die Laune nicht verderben.

Im Gegenteil: Aus dem Wetter wurde kurzerhand ein Spiel und jeder, der über das Wetter redete, musste fünf Euro in die Strafkasse zahlen. "Der Zulauf war etwas verhalten. Es sind nur rund 250 Leute gekommen. Das ist schade. Wir haben aber das Beste daraus gemacht", berichtet Moritz Kleineberg vom Organisationsteam, das zusammen mit der Rockschule das Festival auf die Beine stellte.

Dafür waren Wetter und Besuch am Samstag umso besser. Und nicht nur musikalisch haben sich die fleißigen Helfer in diesem Jahr etwas Neues einfallen lassen, um die Gäste zu begeistern: auch kulinarisch gab es zum ersten Mal eigene, original Haffener Spezialitäten. Die Zwillinge Jens und Carsten Bockting boten an ihrem Stand "Zum blauen Doppelbock" einen exklusiven Rock in't Dörp Burger an, der beim Publikum gut ankam. Auch der Gemüsemarkt Winter aus Haffen war vertreten: Es gab regionalen Wein und Obst. "Das kommt so gut an, dass schon Obst nachgeholt werden musste", verrät Thomas Schweers, Mitorganisator und für das Design zuständig.

Zusätzlich konnten die Besucher sich mit Fanartikeln eindecken und T-Shirts und Jute-Beutel mit dem Logo des Festivals erwerben. "Im letzten Jahr gab es die T-Shirts nur für die Helfer. Aber sie kommen auch bei den Besuchern gut an. Die Hoodies waren bereits nach dem ersten Abend weg", berichtet Schweers. Aber auf Bestellung können die heiß begehrten Kleidungsstücke noch erworben werden.

Auch Samstag erwartete die Haffener auf der Bühne ein abwechslungsreiches Programm. Pünktlich zum ersten Akkord kam dafür auch die Sonne raus und die Festivalstimmung war perfekt. Eine lokale Band stand mit den Cargo Goods auf der Bühne, die in Haldern proben. Sänger Johannes lobte das Festival: "Ich komme selbst vom Dorf, aber da gibt es sowas nicht. Das ist echt eine coole Aktion." Die fünfköpfige Band setzte auf Indie-Rock und brachte die Bühne zum Beben. Schlagzeuger Ole Engfeld verausgabte sich dabei so sehr, dass Johannes sich beschwerte: "Ich habe Holzspäne im Bier gehabt."

Kein Lokalphänomen, dafür aber in der Gegend bereits unterwegs war die Bonner Band Millennia, die auch bei Eselrock aufgetreten war und dadurch auf das Festival aufmerksam geworden ist. Sänger Alassio überzeugte mit seiner außergewöhnlichen Stimme. Dabei nutzte vor allem Bassist Tom die gesamte Bühne und zeigte, dass er auch bei spektakulären Luftsprüngen seinen Einsatz nicht verpasste. Das kam bei vielen Haffenern gut an und so nutzte eine Truppe Jugendlicher die Gelegenheit, ein Selfie mit dem Bassisten zu machen, als er sich bei einem Lied an den Rand der Bühne setzte.

Auch Drummer Yannik entpuppte sich als Multitalent und vollbrachte einige Kunststücke mit seinen Drumsticks. Nach ihrem Auftritt mischten sich die Musiker der Band Millennia unters Publikum, kamen mit den Haffenern ins Gespräch und lauschten ihren Kollegen auf der Bühne. So auch der Essener Band Dote, die vor jedem Auftritt einen Teamkreis bildet. Sänger Jonah Lemm war bereits nach ein paar Songs total außer Atem. Ein Glück, dass Schlagzeuger Lukas Hüskens einige Lieder übernahm und zeigte, dass auch er das Zeug zum Sänger hat.

Die Haffener zogen ein positives Fazit: "Im nächsten Jahr wieder! Wir machen das jetzt fünf Jahre und es ist immer wieder ein Erlebnis. Vor allem mit unserer tollen Helfertruppe, ohne die das alles gar nicht möglich wäre. Auch die Bands merken, dass wir mit Spaß dahinter stehen und uns in jedem Jahr etwas Neues einfallen lassen", fasst Thomas Schweers zusammen. Wir dürfen gespannt sein, was es im nächsten Jahr Neues zu entdecken gibt.

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