Isselburg Russischer Konsul besucht Trox und VkF

Isselburg · Unter den Vorzeichen von Ukraine-Krise und diplomatischen Spannungen hat der russische Generalkonsul Jewgenij Schmagin gestern Isselburg besucht. Die gemeinsame Botschaft des Treffens: Die Wirtschaft "macht weiter".

 Der russische Diplomat Jewgenij Schmagin (links) unterschreibt auf dem Wasserschloss Anholt im Goldenen Buch der Stadt. An seiner Seite zeigt sich Bürgermeister Rudolf Geukes erfreut.

Der russische Diplomat Jewgenij Schmagin (links) unterschreibt auf dem Wasserschloss Anholt im Goldenen Buch der Stadt. An seiner Seite zeigt sich Bürgermeister Rudolf Geukes erfreut.

Foto: Markus van Offern

Über die Ukraine-Krise - nein, "über die Ukraine möchte ich nicht reden", sagte Generalkonsul Jewgenij Schmagin gestern. Das brauche Stunden, "und man braucht vor allem richtige Fakten" - also nicht jene "Märchen", so Schmagin, die "unsere amerikanischen Freunde" verbreiteten.

Der russische Diplomat Jewgenij Schmagin vom Rang eines Botschafters stattete Isselburg gestern einen Besuch ab. Er trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein und besichtigte die Unternehmen "VkF Renzel" und "Trox".

Für ihn zunächst nichts besonderes: In den letzten Jahren hat Schmagin offiziell in 150 Städten 300 Unternehmen besucht, die Verbindungen zu Russland unterhalten. Doch gibt es jetzt die Ukraine-Krise und die politischen und wirtschaftlichen Spannungen zwischen Russland und Europäischer Union.

Auch die beiden Unternehmen "VkF Renzel" und "Trox" haben geschäftliche Standbeine in Russland. "VkF" vertreibt vom Menükartenständer bis zum Ladenregal alles, was der Präsentation von Waren dient. "Wir haben in Russland eine Firma aufgebaut und bauen sie weiter auf", erklärte Heinz Renzel. Sicher mache der Konflikt zwischen Russland und der EU sich bemerkbar: "Es gibt wohl Verzögerungen, oder, dass Gelder festliegen. Aber da hat die Wirtschaft immer Wege gefunden, damit umzugehen", sagte Renzel. Wichtig sei: "Wir, die wir die Wirtschaft sind - wir machen weiter." Und was bewaffnete Konflikte betreffe: "Wir denken über diese Aggressionen hinaus."

Jewgenij Schmagin dürfte es freuen. Der Besuch gerade bei Renzel hatte ihn, wie er erklärte, äußerst beeindruckt. "Es war fürchterlich! Fürchterlich interessant", sagte er. Die Renzel-Produkte seien für sein Land enorm wichtig: "In der Sowjetunion gab es überhaupt keine Verkaufskultur. Nur Tante-Emma-Läden." Und nun habe der Konzern Metro mit seinen modernen Mega-Märkten gerade zu eine Revolution in Russland ausgelöst.

Auch die Besichtigung bei Trox sei natürlich informativ gewesen. Trox bietet Belüftungssysteme und -hilfsmittel aller Art an, und das brauche man schließlich auch in Russland.

Bürgermeister Rudolf Geukes meinte, das Treffen werde für Isselburg "sicherlich zur Intensivierung der deutsch-russischen Wirtschaftskontakte" fühlen. Schmagin wiederum befand, Geukes' sei eine "sehr sympathische Person" und äußerte größten Respekt für Geukes' frühere Berufswahl als Lehrer: "Ich habe große Hochachtung vor der Lehrerschaft."

Schmagin hinterließ seine Signatur im Goldenen Buch der Stadt auf dem Wasserschloss Anholt. Anschließend durfte er noch original Isselburger Erdbeeren kosten - die waren ihm nämlich auf Werbetafeln als besonder süß angepriesen worden.

(RP)
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