Rees Sanierung zu teuer: Grundschule zieht um

Rees · Durch den Umzug ließen sich 1,5 Millionen Euro sparen. Der Rat entscheidet am 11. November.

 Weil der bauliche Zustand der Reeser Grundschule so schlecht ist, gibt es dort seit Jahren ein Absperrgitter. Eine Alternative zur teuren Sanierung ist der Umzug in die Anne-Frank-Schule.

Weil der bauliche Zustand der Reeser Grundschule so schlecht ist, gibt es dort seit Jahren ein Absperrgitter. Eine Alternative zur teuren Sanierung ist der Umzug in die Anne-Frank-Schule.

Foto: van offern

Ein Umzug der Grundschule in die ab Sommer 2015 leerstehende Anne-Frank-Schule wird immer wahrscheinlicher. Nachdem sich vor einer Woche die Schulkonferenz einstimmig für den Umzug ausgesprochen hat, gab nun auch der Bauausschuss mit überwiegender Mehrheit grünes Licht für diese Maßnahme. Der Rat der Stadt muss am 11. November eine Entscheidung treffen.

Laut Gutachten eines Kalkarer Ingenieurbüros würde die umfassende Sanierung des bestehenden Reeser Grundschul-Gebäudekomplexes mehr als drei Millionen Euro kosten. Durch den Umzug in die Anne-Frank-Schule, die ebenfalls zum Teil saniert und umgebaut werden müsste, ließen sich jedoch etwa 1,5 Millionen Euro einsparen. "Vor diesem Hintergrund stellt sich nicht die Frage, ob wir die Grundschule weiterbetreiben wollen", betonte CDU-Fraktionschef Dieter Karczewski. Christian Schulze-Böing (FDP) wertete es zudem als Vorteil, dass die Schüler nur einmal umziehen müssen. Während der Sanierung der Anne-Frank-Schule kann der Schulbetrieb uneingeschränkt im Grundschulgebäude fortgeführt werden.

Dagegen würde eine Sanierung der Grundschule bedeuten, dass Schüler und Lehrer zunächst in die Anne-Frank-Schule oder in Container und später wieder in die Grundschule umziehen müssten.

Die Grünen beantragten erfolglos, die Entscheidung zu vertagen. Fraktionschef Helmut Wesser vermisste im Ausschuss konkrete Angaben zum tatsächlichen Schulraumbedarf in den Jahren nach 2016. Zudem sah er die Frage, was aus dem denkmalgeschützten Grundschul-Gebäudekomplex werden soll, nicht hinreichend geklärt: "Es leer stehen zu lassen und dem Verfall preiszugeben, bis es abgerissen wird, kann nicht das Ziel eines öffentlichen Trägers sein."

Tatsächlich sieht die Stadt Rees den Abriss als Option: "Falls keine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung möglich ist, könnte am Ende auch der Abriss des gesamten Komplexes in Abstimmung mit dem Denkmalschutz in Frage kommen", heißt es in einem internen Papier. "Dann wäre eine Entwicklung des Geländes als Wohnbaufläche denkbar. Die Nachfrage nach Wohnbauflächen gerade in Rees ist unverändert groß."

Am mittelfristigen Abriss der Grundschulturnhalle führt indes laut Bauamtsleiterin Elke Strede kaum noch ein Weg vorbei. Das Gebäude aus dem Jahr 1960 weist erhebliche Risse auf, die auch nach mehrfachen Versuchen nicht gestoppt werden konnten.

"Aktuell geht von der Statik keine Gefahr aus, aber auf Dauer ist die Turnhalle nicht zu halten", sagte Elke Strede.

(ms)
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