"Als ich in der Zeitung las, dass hier ein Ortsausschuss gegründet werden soll statt des Ortsvorstehers, habe ich mich geärgert und Bürgermeister Diks einen Brief geschrieben", sagte Karin Roes, Mitglied der Initiative.

Und weiter: "Wir hatten auch ein Gespräch, in dem er mir sagte, dass man rechtlich nicht dagegen angehen kann. Dabei hat Batje Jansen 15 Jahre lang einen Superjob gemacht. Und die CDU hat bei der Wahl 55 Prozent geholt. Es ist unmöglich, wie unsere Stimmen hin- und hergeschoben werden."

Sie habe jedenfalls nicht vor, falls sich der Ortsausschuss durchsetzt, jedes Mal elf Leuten Rede und Antwort zu stehen, wenn sie ein Problem im Dorf habe. Außerdem sei ein Ortsausschuss teuer, der Bund der Steuerzahler rät davon ab. "In NRW gibt es nur noch vier, aber in Elten wollen die wieder damit anfangen", so Roes.

Von den rund 4700 Bewohnern Eltens sind etwa 3600 wahlberechtigt. Seit einer Woche sammelt die Initiative - mit Bürger aus allen Parteien, unterstützt von der CDU - die Unterschriften und hat bereits über 500 zusammen. Fast 30 kamen in der ersten Stunde am Freitag hinzu.

Auf der Liste steht: "Die parteipolitischen Winkelzüge im Rat entwerten das Wahlergebnis in Elten und schaden der Demokratie vor Ort. Lassen Sie ab von der Bevormundung der Bürger und gestehen sie Elten das gleiche Recht zu, wie den anderen sechs Ortsteilen der Stadt Emmerich."

Adrian Straver ist einer der Initiatoren. Er sagt: "Wir sammeln für eine Zeitungsanzeige, in der die Bürger bekunden, dass Elten keinen Ortsausschuss möchte. Und wir werden die Liste dem Rat vorlegen. Wir hören jetzt oft, dass die Bürger keine Lust mehr haben, zur Wahl zu gehen, weil die Politiker sowieso machen, was sie wollen."

Er habe die CDU gewählt wegen Albert Jansen, sagte Benedikt Arntzen als er gestern seine Unterschrift leistete. "Auch wenn es legal ist, so halte ich es nicht für fair, ihn einfach beiseite zu schieben."

Das sieht auch Gerhard van Essen so. "Da kennt man Albert Jansen zig Jahre und kann nicht nachvollziehen, warum und auf welche Weise er einfach so abgesägt wird." Mit den Unterschriften der Eltener im Rücken hoffe man, auf der entscheidenden Ratssitzung am 4. November an die Politiker appellieren zu können. "Zwei Ratsmitglieder müssten umkippen. Wir wünschen uns, dass alle den Amtseid ernst nehmen, in dem es heißt, Entscheidungen sollen nicht der Partei verbunden, sondern dem Gewissen verpflichtet getroffen werden", so Straver. Der Rat wird eventuell einen Bürgerentscheid herbeiführen, wofür eine Zweidrittel-Mehrheit nötig ist.

Straver: "Wir meinen jedoch, das Problem geht vor allem die Eltener an. In einem Bürgerentscheid würden aber alle Emmericher gefragt werden."