Emmerich Schoofs bewegt sich beim Neumarkt

Emmerich · Neumarkt-Investor und Stadtverwaltung wollen wesentliche Forderungen der Emmericher Baugenossenschaft für den Verkauf einer strittigen Grundstücksparzelle erfüllen. Brüstung soll transparent und schallabsorbierend sein.

 Stadt und Investor gehen auf die Baugenossenschaft zu. Am Neumarkt könnte es jetzt zu einer Einigung kommen.

Stadt und Investor gehen auf die Baugenossenschaft zu. Am Neumarkt könnte es jetzt zu einer Einigung kommen.

Foto: markus van offern

Es geht um eine kleine Fläche mit großer Wirkung. Gerade einmal 19 Quadratmeter misst die Grundstücksparzelle, um die sich die Emmericher Baugenossenschaft (EGB) auf der einen und Neumarkt-Investor Josef Schoofs und die Stadtverwaltung auf der anderen Seite streiten. Jetzt ist Bewegung in die Sache gekommen. Wie die Stadtverwaltung gestern mitteilte, wollen sie und Schoofs wesentliche Forderungen der EBG für den Verkauf der Fläche am Neumarkt erfüllen und zusätzliche Maßnahmen im Sinne der EBG-Mieter an der Tempelstraße umsetzen.

Bürgermeister Peter Hinze schrieb das dem Vorstand der EBG gestern in einem Brief. "So wird über den Grundstückspreis hinaus ein deutlicher Mehrwert für die Baugenossenschaft erzielt. Nach unseren Berechnungen haben die zusätzlichen Maßnahmen einen rechnerischen Gegenwert von rund 75.000 Euro. Dazu kommt dann noch der Kaufpreis", so Hinze.

Unter anderem hat sich Schoofs bereiterklärt, den Trafo auf der rückwärtigen Seite der Häuser an der Tempelstraße und den existierenden Fahrradunterstand im Innenhof zu versetzen. Zudem habe der Investor zugesagt, die Brüstung auf der dem EBG-Grundstück zugewandten Gebäudeseite transparent zu gestalten und die Tiefgaragenzufahrt mit einer schallabsorbierenden Fassade zu versehen. Die Stadt verspricht, im Rahmen der ohnehin notwendigen Teilumgestaltung des Neuen Steinwegs, den Weg zum rückwärtigen Teil des EBG-Grundstücks sowie eine Zufahrtmöglichkeit für die Feuerwehr herzurichten und schlägt vor, eine Fläche von rund drei Quadratmetern zwischen geplanter Tiefgaragenzufahrt und bisheriger Grundstückgrenze zu tauschen. So würden zweckmäßige Grundstückgrenzen geschaffen und die Feuerwehrzufahrt könnte optimal angelegt werden. Stadt und Investor sichern der Baugenossenschaft zu, dass sie bestrebt sind, die Auswirkungen für die Mieter während der Bauphase möglichst gering zu halten.

In seinem Schreiben machte Hinze jedoch auch deutlich, dass nicht alle EBG-Forderungen erfüllt werden könnten. So sei die Überdachung der Tiefgaragenzufahrt nicht umsetzbar, da die verfügbaren Flächen dadurch soweit eingeschränkt wären, dass die notwendige Breite für die geforderte Feuerwehrzufahrt nicht mehr gegeben sei. Auch ohne eine Überdachung der Zufahrt würden die maßgeblichen Lärmrichtwerte allerdings eingehalten. Das zeige das vorliegende Gutachten. Als nicht notwendig erachten Stadt und Investor die Übernahme von Kosten für die zusätzliche Beleuchtung des Innenhofes und die Verlegung des Kellereingangs zum Haus Tempelstraße 8. Eine drei Meter breite Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge könnte auch ohne diese Maßnahme realisiert werden. Hinze äußerte die Hoffnung, dass sich der Vorstand der EBG noch zum Verkauf der Fläche am Neumarkt durchringen kann. "Wir wollen das städtebaulich bestmögliche Ergebnis für Emmerich erzielen. Deshalb sind wir und der Investor bestrebt, eine Lösung mit der Baugenossenschaft hinzubekommen. Eine Bebauung am Neumarkt ohne die Fläche der EBG wäre zwar möglich, aber für uns nur die zweite Wahl", so der Bürgermeister.

Jetzt ist die Baugenossenschaft am Zug. In Kürze wird sie sich mit dem Schreiben Hinzes befassen.

(RP)
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