Emmerich Schützen jetzt offen für alle Religionen

Emmerich · Die Hüthumer St.-Georg-Bruderschaft wollte schon im Jahr 2015, dass Konfessionslose, Angehörige anderer Religionen sowie Geschiedene Mitglied werden können. Jetzt hat der Bundesverband auch seine Linie geändert.

 Blick in die Versammlung der Schützen in Hüthum.

Blick in die Versammlung der Schützen in Hüthum.

Foto: Markus van Offern

Bereits in ihrer Satzung aus dem Jahre 1977 hatten die Mitglieder der Schützenbruderschaft St. Georg Hüthum aufgenommen, dass jeder, der die Satzung anerkenne, Mitglied werden könne, also auch beispielsweise Muslime oder Personen ohne Konfession, gleichgeschlechtliche Paare oder Geschiedene. Dieser Passus sollte auch in die geänderte Satzung, die im November 2015 von den Schützen beschlossen wurde, bestehen bleiben. "Für das Amtsgericht und das Finanzamt brauchen wir die Genehmigung der Satzung durch den Bund der Historischen Schützenbruderschaften. Diese wurde uns aufgrund dieses Punktes bisher verweigert, der Bund wollte nur Mitglieder aus christlichen Gemeinschaften", sagte Brudermeister Christoph Scheers auf der Jahreshauptversammlung der Hüthumer Schützen am Samstag im Pfarrzentrum am Koppelweg, zu der er rund 60 Mitglieder begrüßen konnte. "Deshalb konnte die geänderte Satzung bisher nicht in Kraft treten."

Mitte März öffnete sich der Bund jetzt auch anderen Glaubens- und Kulturrichtungen. "Nach der Überprüfung durch unseren Notar, durch Amtsgericht und Finanzamt kann dann die Satzung hoffentlich zum 1. Januar 2018 in Kraft treten", so Scheers. Zugelassen wird ebenfalls, dass auch Frauen zum Königsschuss antreten dürfen.

Außerdem wurde eine neue Beitragsordnung ab 2018 beschlossen, der Beitrag für Ehepaare wird um 1,50 pro Monat, für Einzelne um einen Euro pro Monat erhöht. Es gibt dann einen günstigeren Familienbeitrag und Fördermitgliedsgruppen.

Der Verein verfügt über eine gesunde Kassenlage wie Schatzmeister Horst Hollenders berichtete. Sehr rege und aktiv ist die Schützenjugend. Daniel Johannsen berichtete von den Vorbereitungen zum Bezirksjungschützentag am 20. Mai, den Bezirksjungschützenprinz Tobias Johannsen erstmals nach 2001 wieder nach Hüthum holte.

Die Wahlen verliefen einstimmig: Christoph Scheers als 1. Brudermeister, Jörg Illbruck als 2. stellvertretender Brudermeister, Christoph Spiegelhoff als 1. Geschäftsführer, Horst Hollenders als 1. Schatzmeister und Bruno Scheers als 1. Beisitzer wurden wiedergewählt, neuer 3. Beisitzer wurde Markus Holtkamp. Unter Punkt "Verschiedenes" gab Christoph Scheers bekannt, dass der Mietvertrag für das "alte Spritzenhaus" unterschrieben worden sei. Da können jetzt die vereinseigenen Materialien wie beispielsweise der Fallschirm witterungsbeständig gelagert werden. "Da ist sogar eine eigene Gefängniszelle drin", schmunzelte ein Mitglied.

Diskutiert wurde darüber, ob ein Securitydienst beim Schützenfest eingesetzt werden müsse. Es habe wiederholt randalierende Gäste gegeben, die sich beispielsweise ohne Bezahlung ins Zelt drängen wollten. Scheers riet, deeskalierend auf diese einzuwirken und das Wirtsehepaar zu benachrichtigen, das bei Bedarf die Polizei rufen würde. Der Vorstand wird aber im Vorfeld des Schützenfestes, das in diesem Jahr vom 24. bis zum 27. Mai stattfindet, mit dem Wirtsehepaar über das Thema "Sicherheit" sprechen.

(moha)
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