Emmerich Seniorenrat bemängelt Zustand der Straßen

Emmerich · Das Gremium tagte zum zehnten Mal und ist stolz auf die neue Broschüre, die bald verteilt werden soll. Es gab zudem einen Vortrag über Clivia - und zum Ende der Sitzung Kritik aus den Arbeitskreisen.

 Blick in die Sitzung der Emmericher Seniorenvertretung während des Vortrags über das Pflegezentrum am Parkring.

Blick in die Sitzung der Emmericher Seniorenvertretung während des Vortrags über das Pflegezentrum am Parkring.

Foto: Markus van Offern

"Was lange währt, wird endlich gut", sagte die Vorsitzende Leonie Pawlak auf der zehnten Sitzung der Seniorenvertretung, die am Mittwoch im Europasaal des Rathauses stattfand. Sie meinte damit die Broschüre "Ratgeber für Seniorinnen und Senioren in Emmerich am Rhein", die jetzt fertiggestellt wurde. "Wir sind sehr stolz darauf, es war sehr viel Arbeit", sagte Pawlak und dankte Uwe Giltjes für seine Mitarbeit.

"Bitte verteilen Sie diese an ältere Mitbürger. Die Broschüren liegen zwar aus, unter anderem im Bürgerbüro, InfoCenter, bei der Caritas und im Rathaus - später auch in allen Senioreneinrichtungen, aber es wäre schön, wenn sie auch persönlich weitergegeben werden", so Pawlak. Auch Bürgermeister Peter Hinze lobte die Broschüre, die in ehrenamtlicher Arbeit entstanden ist. "Es ist ein attraktiver Ratgeber, der alles beinhaltet, was man braucht- egal ob man bereits im Ruhestand ist oder noch davor steht."

In der Sitzung berichtete Geschäftsführer Christian Nitsch, der sich als "leidenschaftlicher Krankenpfleger" bezeichnete, über die Clivia Pflegezentrum GmbH, die seit 2014 auch einen Standort in Emmerich hat. 1996 begann die Geschichte der GmbH, als das Haus Maternus in Kleve mit 78 Pflegeplätzen entstand. Neben Pflege wurde Betreutes Wohnen, Tagespflege, Mahlzeitendienst und Intensivpflege dazugenommen, Standorte gibt es unter anderem auch in Moers, Bocholt und Geldern.

Für den Emmericher Standort wurde die frühere Praxis von Dr. Alff am Parkring kernsaniert. Dabei wurden die Wände verschoben, so dass Zimmer in der Größe von 22 bis 27 Quadratmetern für fünf Beatmungs-Patienten entstanden. Unter anderem werden hier Menschen mit der Lungenkrankheit COPD, mit ALS, Wachkoma-Patienten, Menschen mit traumatischen Erkrankungen, mit Ateminsuffizienz oder Muskeldystrophie aufgenommen. Die Betreuung erfolgt durch speziell ausgebildete Pflegefachkräfte im Personalschlüssel: Drei Patienten - zwei Pflegekräfte.

88 Prozent der Kosten übernehmen die Krankenkassen, acht Prozent die Pflegeversicherung und vier Prozent kommen aus den Mietzahlungen zusammen. "Die Angehörigen zahlen 450 Euro Miete monatlich", erklärte Christian Nitsch. "Wir sind Vorreiter auf diesem Gebiet und wollen die Lücken schließen, so dass der Bedarf im Bereich dieser speziellen Intensivpflege am Niederrhein gedeckt ist." Für 2018/19 ist eine Einrichtung in Kevelaer geplant. Die Seniorenrats-Vorsitzende Leonie Pawlak fragte nach den Wartezeiten. "Wir brauchen nur einen Vorlauf von zwei Tagen", so Nitsch.

Im Anschluss an den Vortrag berichteten die Seniorenvertreter aus den Arbeitskreisen. Charly Braun bemängelte den Zustand des Radweges an der Bahnunterführung an der Weseler Straße. Er habe aber die Information bekommen, dass Straßen NRW sich darum kümmern wolle. Kurt van Niersen sprach die Gleise der Hafenbahn an der Bahnhofstraße an. "Es ist unmöglich, diese mit dem Rad sicher zu überqueren." Man sollte nicht so lange warten, bis sich im Rahmen der Betuwe was tut. Pawlak berichtete, dass ein Niederländer dort mit dem Rad gestürzt sei und sich dabei erheblich verletzt habe. Der Mann habe klage wollen. "Ob er es getan hat, weiß ich allerdings nicht." Außerdem wurde die Situation an der Unterführung Seufzer Allee besprochen, wo viele Schüler nach der Schule auf der falschen Seite Rad fahren. "Es wäre gut, wenn da ein Polizist stünde und über die Gefährlichkeit eines solchen Verhaltens aufklärt", sagte van Niersen.

(moha)
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