RP-Serie Unser Boule-Club Spannende Duelle am Froschteich

Emmerich · Die "Alten Boulefreunde Rees" lassen die Kugel seit fünf Jahren rollen. Dieses Jahr geht's ins Mutterland des "Pétanque".

 Genaues Nachmessen ist manchmal nötig. Bei den Turnieren der "Alten Boulefreunde Rees" sind viele Boulespieler vom ganzen Niederrhein mit von der Partie.

Genaues Nachmessen ist manchmal nötig. Bei den Turnieren der "Alten Boulefreunde Rees" sind viele Boulespieler vom ganzen Niederrhein mit von der Partie.

Foto: privat

Vier Boulefreunde aus Rees, Hinrich Harms, Erwin Nienhuis, Norbert Schiwon und der leider verstorbene Dieter Maier, riefen 2010 die Sportgemeinschaft der "Alten Boulefreunde Rees" (ABR) ins Leben. Man traf sich gelegentlich bei Sonnenschein zum Spiel auf der Boulebahn "Am Bär" oder im Park am Froschteich, und danach zum "Töttern mit Rheinblick".

Genau an einem solch schönen Nachmittag fassten die Urväter der ABR den Entschluss, in diesem traumhaften Park am Froschteich ein Bouleturnier durchzuführen. Die Gehwege des Parks bieten ein klassisches, unbegrenztes Boulegelände in französicher Art. "Dazu kommt die in "wurfweite" liegende Gastronomie des Hotels Atlanta, wo man sich genüsslich einen Pott Kaffee zu einem großen Stück Kuchen als Belohnung für das harte Training unseres Extremsportes verdient hat" so Norbert Schiwon, Pressewart der ABR, mit einem Schmunzeln.

Und als Sportgemeinschaft erhoffte man sich eben von der Stadt eine bürgerfreundliche Haltung. "Unsere positiven Erwartungen wurden durch die tolle Unterstützung der Stadtverwaltung noch weit übertroffen. Auch dank der Hilfe des Hotels waren und sind wir in der Lage, mittlerweile das sechste Reeser Sommerturnier auszurichten", so Schiwon.

Diese Sommerturniere waren von Anfang an qualitativ hochrangig besetzt, da Schiwon gerade im letzten Jahr als NRW-Ligaspieler - quasi die zweite Bundesliga im PétanqueSport - und Hinrich Harms auf viele Kontakte ins Ruhrgebiet und auch zu erstklassigen niederländischen Boulefreunden zugreifen konnten. Da kam schon mal mit Anna Lazaridis eine Europameisterin zu Besuch, NRW- und Regionalligaspieler sowie niederländische Erstligisten geben sich die Hand, und auch für Marco Lonken als Kaderspieler der Nationalmannschaft ist Rees keine Unbekannte.

Aber gerade im Boulesport sind große Namen nicht wichtig, Jeder kann mitmachen, Alter, Position und Status sind unwichtig, man ist "per Du", und auch eine Hannelore Kraft ist als Gast bei der Deutschen Meisterschaft der Damen auf der Boulebahn eben die "Hanne". Und so sind gerade die Freunde der niederrheinischen Bouleszene aus Kleve, Goch, Pont, Geldern, Xanten, Emmerich, Anholt und natürlich die Mitglieder der "Reeser Kugel" gern gesehene Gäste. "Mittlerweile müssen wir die Zweiermannschaften auf 34 Teams begrenzen, weil die Gehwege im Park am Froschteich eben mehr nicht hergeben" weiß Erwin Nienhuis aus Erfahrung.

Die Faszination der "Zunft der Eisenwerfer" liegt in der Einfachheit des Spiels, der sehr schnellen Erlernbarkeit der Spielgrundlagen und -techniken, der Dynamik in jeder einzelnen Aufnahme und dem schnellen Erfolgserlebnis schon bei der ersten Partie.

An erster Stelle steht aber der Spaß. In welcher Sportart kann es sonst passieren, dass mit der letzten Kugel aus einem 6:0 Vorteile noch ein 0:6 werden kann, weil eben die Zielkugel, das Schweinchen, bewegt wird. "Es ist wie bei einem Elfmeterschuss, bei dem im letzten Moment das ganze Tor um zwei Meter versetzt wird" weiß Harms aus eigener leidlicher Erfahrung zu berichten.

Die mittlerweile zwölf Spieler starke Sportgemeinschaft hat sich künftig vorgenommen, auch auf der Anlage "Am Bär" in Rees trotz der Lizenzzugehörigkeit zu anderen Vereinen regelmäßiger zu trainieren. Gäste sind natürlich willkommen und sogar herzlich erwünscht.

Auch werden Harms und Schiwon dieses Jahr zum ersten Mal für eine Woche in die Provence fahren, um einmal im Mutterland des Boule das "Herz des Pétanque" zu erleben. "Hier findet jeden Tag im Umkreis von 15 Kilometern von unserem Feriendomizil in Le Thor ein Turnier statt. Wir sprechen zwar nur französisch für Anfänger; aber wir haben unsere Kugeln, ein Schweinchen, ein Glas Roten oder Pastis und gute Laune. Mehr braucht man auch international nicht" freuen sich die Boulespieler auf die Tour.

(RP)
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