Emmerich Spital will kurze Behandlungszeiten

Emmerich · Das Emmericher Krankenhaus St. Willibrord hat auf der Station 3c eine Kurzliegerstation mit 32 Betten eingerichtet. Dadurch sollen die Behandlungstage der Patienten auf die nötigste Zeit begrenzt werden. Das spart Kosten.

 Carsten Krüger (r.) wurde am rechten Daumen operiert. Zur Genesung liegt er auf der sogenannten Kurzliegerstation und wird von Pfleger Christoph Heiting (Mitte) betreut. Im Hintergrund wartet Stefan Schoofs auf seine OP.

Carsten Krüger (r.) wurde am rechten Daumen operiert. Zur Genesung liegt er auf der sogenannten Kurzliegerstation und wird von Pfleger Christoph Heiting (Mitte) betreut. Im Hintergrund wartet Stefan Schoofs auf seine OP.

Foto: van Offern

Carsten Krüger hat seine OP - eine Metallentfernung im rechten Daumen - gerade hinter sich. Stefan Schoofs ist für seine Operation vorbereitet, wartet noch auf die Stellschraubenentfernung im Fußgelenk. Beide sind Patienten auf der Kurzliegerstation des St.-Willibrord-Spitals. "Wenn keine Probleme auftauchen und der Arzt sein Okay gibt, dann können beide noch heute entlassen werden", sagt der Stationsleiter Christoph Heiting.

Vor rund 14 Monaten wurde die Kurzliegerstation mit 32 Betten, davon acht ambulante, auf der Station 3c im Krankenhaus neu eingerichtet. "Es ist ein zukunftsweisendes Angebot der Klinik für Patienten, die nur einen kurzen, vorab geplanten Krankenhausaufenthalt von bis zu maximal vier Wochentagen benötigen", sagte Sylvia Guth-Winterink, Pflegedienstleitung beider Holdings des Krankenhauses, gestern beim Pressegespräch. Darunter fallen unter anderem Metallentfernungen, Athroskopien, Kniespiegelung, Fuß- und Handoperationen, aber auch Blinddarm-, Leistenbruch und Gallen-OPs.

"Früher dauerte die Behandlung nach eine Gallenoperation drei Wochen, heute nur noch drei bis fünf Tage", erklärte Sylvia Guth-Winterink. "Alles, was über diese geplante Verweildauer hinausgeht, ist für das Krankenhaus unwirtschaftlich." Das Krankenhaus habe die Verpflichtung, Patienten fachlich korrekt und qualitativ gut zu behandeln, aber auch, wirtschaftlich zu arbeiten und den Arbeitsplatz der Mitarbeiter zu erhalten. Deshalb habe man unter anderem die Kurzliegerstation eingerichtet.

"Die Kurzliegerstation arbeitet interdisziplinär", erklärte Christoph Heiting. Dort werden Patienten der operativen Fachbereiche Unfallchirurgie, Allgemein-Chirurgie und Orthopädie versorgt. Auch internistische Patienten, die für eine Diagnostik ins Krankenhaus kommen, können auf dieser Station betreut werden.

Im Vorfeld habe ein Personalaustausch zwischen Orthopädie sowie Unfall- und Allgemeinchirurgie stattgefunden, damit sich die Pflegekräfte in allen Bereichen auskennen. Die zwölf Mitarbeiter der Station - elf im Pflegedienst, einer im Patientenservice - seien sehr motiviert und flexibel, lobte Heiting sein Team. Der Arbeitsplatz sei abwechslungsreich durch den raschen Patientenwechsel und die verschiedenen Fachbereiche. Moderne Diagnose- und Operationstechniken und das interdisziplinär besetzte Ärzte- und Pflegeteam sorgen für eine schnelle Genesung. Die vorstationäre Behandlung und die Terminplanung erfolgen über die jeweiligen Ambulanzen der Fachabteilungen.

Die Station ist von montags, 6 Uhr, bis freitags, 18 Uhr, geöffnet. "Natürlich wird danach kein Patient einfach so entlassen", sagte Guth-Winterink. "Sollte aus medizinischen Gründen eine längere Verweildauer notwendig sein, werden die Patienten auf eine andere Station verlegt und dort behandelt."

(moha)
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