Lokalsport 1. FC Kleve liefert einen pomadigen Auftritt ab

Niederrhein · Fußball: Der Spitzenreiter der Landesliga kommt in der Heimpartie gegen den PSV Wesel nicht über ein mageres 1:1 hinaus.

 Der Weseler Timo Giese (links) - hier mit seinem Klever Gegenspieler Mike Terfloth - wurde in der Schlusssphase mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.

Der Weseler Timo Giese (links) - hier mit seinem Klever Gegenspieler Mike Terfloth - wurde in der Schlusssphase mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.

Foto: van Offern

Fußball-Landesligist PSV Wesel, der auf Tabellenplatz zehn rangiert, erwies sich im Gastspiel beim 1. FC Kleve als der erwartet unangenehme Gegner. Beide Mannschaften trennten sich 1:1 (1:1). Die Weseler standen in der Defensive kompakt und setzten nach vorne Nadelstiche. Schon in der vierten Minute leistete sich der Klever Nedzad Dragovic einen Fehlpass, der PSV schaltete schnell um, und die FC-Abwehr konnte nur per Foul kurz vor dem Strafraum eingreifen. Eray Tuncel setzte den folgenden Freistoß knapp neben das FC-Gehäuse. Den ersten Schuss in Richtung PSV-Kasten feuerte Abdullo Saidow (12.) ab, der wieder in der Anfangsformation stand. Doch PSV-Keeper Sebastian Kaiser hielt problemlos.

In der ersten Viertelstunde tasteten sich beide Teams intensiv ab, ohne sich große Torchancen zu erspielen. Dann wie aus dem Nichts gelang den Gästen die 1:0-Führung, als ein schöner Pass aus dem Mittelfeld die Schnittstelle der FC-Defensive passierte und Sebastian Eisenstein (20.) den Ball im Tor versenkte. Der Gastgeber antwortete mit Angriffen, die jedoch nicht zielführend waren. So verpassten zwei Klever Akteure freistehend eine Hereingabe von Abdullo Saidow. Aber auch viele Abspielfehler in den Klever Reihen verhinderten das Herausspielen von Tormöglichkeiten. Kurz vor dem Pausenpfiff wurde die Partie etwas hektisch, und der Schiedsrichter verteilte einige Gelbe Karten. Dann endlich kam die Erlösung für die Klever, denn in der 44. Minute zeigte der Referee nach einem Foul an Levon Kürkciyan hart aber vertretbar auf den Elfmeterpunkt. Nedzad Dragovic verwandelte den Strafstoß eiskalt und schickte dabei den gegnerischen Torhüter in die falsche Ecke. Der 1:1-Halbzeitstand war insgesamt gerecht. Nach dem Start in die zweite Hälfte drängte der 1. FC Kleve auf das 2:1. Der Druck auf die Gäste wurde minütlich stärker, die sich aber immer aus der Umklammerung lösen konnten. So lief ein Angriff der Weseler über mehrere Stationen, doch der Abschluss war zu schwach. Die Schützlinge von FC-Trainer Umut Akpinar versuchten, über Kurzpassspiel sowie teilweise mit langen Bällen die Gäste-Abwehr zu überlisten und kreierten auch Torchancen. Pascal Hühner hatte einige Möglichkeiten, aber entweder strich der Kopfball am Tor vorbei oder der PSV-Keeper parierte großartig.

In den letzten 10 Minuten zogen die Klever ein Powerplay auf, konnten den Ball aber nicht über die Torlinie bugsieren. Für ein taktisches Foul sah in der 90. Minute PSV-Spieler Timo Giese die Gelb-Rote Karte, was dem FC genauso wenig nutzte wie die vierminütige Nachspielzeit. Am Ende blieb es beim leistungsgerechten Remis in einer Partie, die keinen Sieger verdient hatte.

"In der ersten Halbzeit haben wir richtig schlecht gespielt. Wir waren zu pomadig. Die Führung des PSV war hochverdient und passte in unser Bild. In Hälfte zwei haben wir uns bessere Torchancen erspielt, die wir leider nicht verwertet haben. Ein knapper Sieg wäre möglich gewesen. Jetzt müssen wir das Remis aufarbeiten und nach vorne schauen", sagte FC-Coach Akpinar, dessen Mannschaft neun Punkte Vorsprung auf den FSV Duisburg hat. Wesels Trainer Björn Assfelder war mit seinem Team absolut zufrieden. "In den ersten 20 Minuten haben wir so agiert, wie wir es uns vorgenommen hatten. Danach haben wir unseren Fußball aber eingestellt. Mit etwas mehr Glück wäre aber mehr als nur ein Punkt dringewesen."

(RP)
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