Die Cleve Conquerors, die das Rudelgucken in Zusammenarbeit mit dem Klever Kino organisierten, hatten bis vor ein paar Tagen mit einem so guten Andrang noch nicht rechnen können. "Der Kartenvorverkauf lief relativ träge", berichtete der Emmericher Mike Trilsbeek, Pressesprecher der Cleve Conquerors.

Doch dank gezielter Werbung und scheinbar vielen heimlichen American Football-Fans saßen bereits eine Stunde vor Spielbeginn knapp 180 Besucher im ersten Kinosaal. Zu Spielbeginn waren es dann 210 Zuschauer, darunter auch zahlreiche Fans aus Emmerich. "Wir wären schon bei hundert Leuten glücklich gewesen. Dass mehr als doppelt so viele gekommen sind, ist einfach überragend. Die Veranstaltung hat eingeschlagen wie eine Bombe", so Trilsbeek, der offensichtlich mächtig stolz sein konnte. Denn größere Städte wie etwa Mülheim hatten bei ihrem Public Viewing weitaus weniger Zuschauer. Darüber hinaus gaben einige Besucher sogar schon, bevor es richtig ernst wurde, ihr Interesse an einer Mitgliedschaft bei den Cleve Conquerors an. Zur ersten Super Bowl-Night gesellten sich nämlich nicht nur eingefleischte American Footballer. Auch Gäste ohne bislang größere Berührungspunkten fanden sich ein und brachten etwa einen Freund zur Erklärung der komplizierten Spielregeln mit, so wie Nils Berns, der zugab: "Ich kenn mich gar nicht mit American Football aus." Deswegen war Berns zusammen mit seinem Freund Samuel Jähnichen gekommen, der bereits seit einigen Jahren erfolgreich American Football spielt und vom Kino-Super Bowl-Erlebnis sehr angetan war.

Für alle, die noch keine oder nur wenig Erfahrung mit der Sportart hatten, zeigten die Conquerors vorab ein kleines Erklär-Filmchen zu den wichtigsten Regeln im American Football, die zudem als Handout ausgeteilt wurden. Im Anschluss ging es mit der richtigen Übertragung aus dem University of Phoenix Stadium los und die Zuschauer zeigten bereits beim Einlaufen der Teams, wem sie die Daumen drücken.

Die einen fieberten für die New England Patriots mit, wo auch der Deutsche Sebastian Vollmer mitwirkte, die anderen für den Titelverteidiger, die Seattle Seahawks.

Ein Tipp wollte vorab jedoch keiner abgeben. Im Match zeigte sich auch warum. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und so wurde jeder Punktgewinn von beiden Fanlagern auch im Klever Tichelpark-Kino kräftig bejubelt, sowie nicht zuletzt der Titelgewinn der New England Patriots im 49. Super Bowl. Die Fans der Seattle Seahawks ärgerten sich zwar, zeigten sich aber als faire Verlierer. Die Freude über den wohl spannendsten Super Bowl seit Jahren und einer tollen Stimmung im Tichelpark war schließlich bei allen groß.

Vor allem Trilsbeek konnte nach vielen schlaflosen Nächten im Vorfeld und der Ungewissheit, wie die erste Super Bowl-Night wohl angenommen wird, ab halb 5 Uhr morgens, als die meisten Gäste das Kino auch verlassen hatten, durchatmen und ein erstes Fazit ziehen: "Wir haben durchgehend positive Kritiken bekommen. Aber wir wollen aus unserer ersten Super Bowl-Night auch lernen und sie weiter verbessern." So soll das Rahmenprogramm noch weiter ausgebaut werden und bei der nächsten Auflage planen die Veranstalter mehr Gäste ein, so dass auch in der spannendsten Phase noch amerikanische Snacks vorhanden sein werden.

Die 150 Hamburger und 50 Hot Dogs, welche extra für die Super Bowl-Night organisiert wurden, waren nämlich schon in der Halbzeitpause ausverkauft.

Die Conquerors hatten schlichtweg weniger Besucher eingerechnet. Doch das zahlreiche Erscheinen und die positive Resonanz sicherten eine Super Bowl-Night auch fürs kommende Jahr.