Fußball Der "Motivator" macht's

Jürgen Stevens ist seit gestern wieder Trainer des Fußball-Bezirksligisten VfB Rheingold Emmerich. In den restlichen zehn Spielen möchte er die Mannschaft vor dem Abstieg in die Kreisliga A bewahren.

Er musste noch eine Nacht drüber schlafen. Dann stand sein Entschluss fest. Gestern morgen griff Jürgen Stevens zum Telefon und teilte Stephan Holzum mit, dass er die "Mission Bezirksliga-Klassenerhalt" in Angriff nimmt.

Der stellvertretende Vorsitzende des VfB Rheingold Emmerich reagierte spürbar erleichtert: "Unser absoluter Wunschkandidat. Wenn jemand in der Lage ist, mit der Mannschaft den drohenden Abstieg zu verhindern, dann ist es Jürgen Stevens."

"Es kribbelt schon wieder"

Unmittelbar nach seiner Entscheidung sprühte der 50-jährige Trainer, der bei den Schwarz-Weißen bereits von Oktober 2006 bis Sommer 2008 sehr erfolgreiche Arbeit geleistet hat, bereits wieder voller Tatendrang. "Ich bin mir sicher, für die restlichen zehn Spiele 100 Prozent geben zu können. Sonst hätte ich diese schwierige Aufgabe nicht übernommen. Jetzt kribbelt's schon wieder. Ich freue mich auf das Auswärtsspiel bei Blau-Weiß Dingden, das wir nach Möglichkeit gewinnen wollen."

Gestern Abend wurde Jürgen Stevens der Mannschaft vorgestellt, wobei die meisten Spieler ihn schon lange kennen. Morgen wird der Coach die erste Trainingseinheit leiten. Angesichts der desolaten Verfassung, in der sich die Schwarz-Weißen in den vergangenen Wochen präsentierten, ist Aufbauarbeit angesagt. "Jürgen ist ein Motivator", sagt Holzum.

Diesem Ruf möchte Stevens noch einmal gerecht werden: "Ich möchte die Köpfe der Spieler möglichst schnell frei bekommen. Die Jungs haben's drauf und müssen ihr Potenzial endlich abrufen. Dann können wir unser Ziel gemeinsam erreichen." Um den drohenden Absturz in die Kreisliga A zu verhindern, hat der "Feuerwehrmann" in Absprache mit dem Vorstand eine wichtige Neuerung eingeführt. Seit gestern trainieren die Spieler der ersten und der zweiten Mannschaft (B-Liga) gemeinsam. Damit gehören solch traurige Szenen wie am vergangenen Freitagabend, als Marco Schacht nur noch vier Spieler zu seiner letzten Trainingseinheit begrüßen durfte, der Vergangenheit an.

Und seit gestern dürfen auch wieder Wetten darauf angenommen werden, dass die Schwarz-Weißen der Bezirksliga erhalten bleiben. Denn Jürgen Stevens weiß nun einmal, wie's geht: "Ich werde ein paar Worte sagen. Dann setze ich die Spieler auf den Positionen ein, die ich für richtig halte. Und dann warten wir mal ab, was dabei herauskommt." Ab sofort ist Rheingold jedenfalls wieder mehr als nur ein Sparringspartner — seit gestern ist der "Retter" wieder da.

(RP)
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