Fußball Der RSV Praest kommt unter die Räder

Praest · In nur sieben Minuten kassiert die Mannschaft von Trainer Roland Kock vier Gegentreffer. Nach dem Abpfiff steht für den Bezirksligisten eine 1:5-Niederlage gegen den SV Krechting zu Buche. Damit bleibt das Team auf einem Abstiegsplatz.

 Marvin Müller (links) mühte sich vergebens: Der RSV Praest zog gegen den SV Krechting glatt mit 1:5 den Kürzeren. Bereits am Mittwoch muss der RSV erneut ran. Dann stellt sich die Zweitvertretung des 1. FC Kleve vor.

Marvin Müller (links) mühte sich vergebens: Der RSV Praest zog gegen den SV Krechting glatt mit 1:5 den Kürzeren. Bereits am Mittwoch muss der RSV erneut ran. Dann stellt sich die Zweitvertretung des 1. FC Kleve vor.

Foto: Diana Roos

Roland Kock saß nach dem Schlusspfiff noch einige Minuten auf einem Klappstuhl. Der Trainer musste erst einmal für sich verarbeiten, was er in den vorausgegangen 90 Minuten erlebt hatte. Und das war nicht ganz einfach. Denn der RSV Praest kam auf heimischen Geläuf mit 1:5 (0:0) gegen den SV Krechting unter die Räder und bleibt auf einem Abstiegsplatz. "Ohne Witz, aber das war wirklich eines der besseren Spiele von uns - auch in der letzten Zeit, wo wir ja nicht mehr verloren hatten", resümierte der 48-Jährige. "Gerade in der ersten Hälfte war das wirklich richtig gut und wir sind dann ja auch kurz nach dem Wechsel verdient in Führung gegangen."

Doch die richtige Geschichte des Spiel ereignete sich zwischen der 61. und 68. Minute. In diesen sieben Minuten wandelten die Gäste einen 0:1-Rückstand in eine 4:1-Führung. Danach war die Luft raus. Die Praester waren konsterniert und konnten auch mental nicht mehr dagegenhalten. "Dass die Mannschaft zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zurückschlagen konnte, kann man ihr nicht vorwerfen", meinte Kock.

Im ersten Durchgang passierte lange überhaupt nichts. Die beiden Teams belauerten sich. Echte Torgefahr blieb hüben wie drüben aus. Die Gelb-Schwarzen standen sehr sicher in der Verteidigung. Beim Spiel nach vorne fehlte jedoch die zündende Idee beziehungsweise die Genauigkeit beim finalen Pass in die Spitze. Daher fiel die Führung 36 Sekunden nach Wiederbeginn für die Platzherren auch durchaus überraschend. Eine hohe Hereingabe von der linken Seite köpfte Sven Dienberg Richtung Tor. Torhüter Tom Tüshaus konnte das Leder nur ungenügend abwehren, so dass Michael Schulz mit einem Abstauber der Nutznießer war (46.).

Doch plötzlich waren die Praester vollkommen von der Rolle. Zudem trafen die Krechtinger auch aus teilweise unglaublichen Situationen und Positionen. Das 1:1 war eine sehenswerte Volleyabnahme von Benedikt Hoves (61.). Keine Minute später köpfte André Kortstegge nach einer Ecke praktisch von der Torauslinie hinter dem zweiten Pfosten zur Führung ein (62.). Vollkommen hilflos präsentierte sich die Praester Defensive vier Minuten später, als ein hoher Ball ewig lang in der Luft war und trotzdem erneut Kortstegge mit einem Kopfball traf.

Die 68. Minute sollte es dann richtig in sich haben. Jan Gasse köpfte an die Latte des Krechtinger Tores. Die Gäste spielten danach einen langen Ball in die Spitze, so dass RSV-Keeper Markus Jansen weit aus seinem Tor eilen musste. Die Fußabwehr des Torhüters landete bei Marco Moscheik, der den Ball aus 45 Metern im verlassenen Tor versenkte. Jetzt war die Moral des RSV gebrochen. Krechting konnte die Partie mühelos nach Hause bringen. Nichtsdestotrotz kamen die Gäste noch einmal vor das Tor der Hausherren. Und wieder gab es einen Einschlag Marke Tor des Monats. Muhsim Kurum drosch das Leder in den Winkel zum 1:5 (84.).

RSV Praest: Jansen - Zwiekhorst (70. Schwarz), Szczepinski, Schulz, Wolff, Thyssen, Gottschling, Dienberg (57. Gasse), Hülsmann (75. Wolters), Müller, Ising.

(RP)
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