Lokalsport Es wäre noch mehr möglich gewesen

Melbourne · Nico Hülkenberg kam in Australien erstmals an und wurde Sechster. Ausgebremst wurde er beim zweiten Boxenstopp.

Als Siebter fuhr Nico Hülkenberg gestern über die Ziellinie beim Saisonauftakt der Formel 1. Für den Emmericher war es ein Debüt: Im vierten Anlauf kam er in Melbourne erstmals an. Am Ende profitierte der 26-Jährige noch von der Disqualifikation Ricciardos - der Lokalmatador, der zur Überraschung aller Zweiter geworden war, wurde wegen zu hohen Benzinverbrauchs aus der Wertung genommen. Einer der Nutznießer war Nico Hülkenberg, der damit das Rennen als Sechster beendete und einige wertvolle Punkte mitnahm.

Es wäre für den jungen Mann vom Niederrhein aber noch mehr möglich gewesen. Denn gerade in der Anfangsphase lief es richtig gut. Nach einem guten Start kämpfte er sich von seiner Startposition sieben bis auf Rang vier vor. Ohne große Probleme behauptete er sich vor Ex-Weltmeister Fernando Alonso. Hülkenberg war drauf und dran, das beste Resultat seiner Karriere einzustellen, doch das Glück war ihm nur bis zur zweiten Serie der Boxenstopps hold sein. Beim Reifenwechsel fiel er hinter Alonso und Jenson Button zurück. Die Crews von Ferrari und McLaren hatten besser als Force India gearbeitet und den beiden Piloten somit einen entscheidenden Vorteil verschafft. Aber damit nicht genug. Auch Valtteri Bottas musste er ziehen lassen. "Der war ziemlich schnell", staunte Hülkenberg.

Gerade in puncto Grip sah Hülkenberg bei seinem VJM07 noch einiges an Verbesserungspotenzial. "Abtrieb kann man überall finden", betonte er. "Wir können das ganze Paket schon noch enger schnüren und den Heckbereich optimieren." Unter dem Strich war der Emmericher mit seiner Premierenvorstellung im Jahr 2014 aber durchweg zufrieden. "Erstes Rennen der Saison mit der neuen Technologie, direkt in die Punkte und ich bin zum ersten Mal hier ins Ziel gekommen. Daher sehe ich viel Positives an diesem Wochenende", bilanzierte Hülkenberg.

Viele Experten hatten vor dem Rennen in Australien aufgrund der neuen Technik Massenausfälle befürchtet. Dazu kam es aber nicht. "Seit den Tests in Bahrain sind schon zwei Wochen vergangen. Viele haben sich deutlich verbessert", hat Hülkenberg festgestellt. Gemerkt hat er aber auch, dass das Überholen nun schwieriger sei, sofern der voranfahrende Pilot keinen Fehler begeht oder technische Probleme hat. "Fernando konnte mich nicht wirklich angreifen", spielte er auf den prominenten und arrivierten Ferrari-Piloten an, der auf der Rennstrecke kein Vorbeikommen fand.

(RP)
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