Lokalsport Johannes Ehning feiert Dreifachsieg in Dingden
Niederrhein · Bruder von Team-Olympiasieger Marcus Ehning dominiert beim Sommerturnier des ZRuFV Dingden den Großen Preis.
Johannes Ehning schraubt eilig die Stollen unter Carol Springs' Hufen ab. Es muss jetzt besonders schnell gehen, denn der international dekorierte Springreiter und jüngere Bruder des Mannschafts-Olympiasiegers Marcus Ehning hat an diesem Tag noch etwas vor. Gerade gelang dem 32-Jährigen im Großen Preis des Sommerturniers beim ZRuFV Dingden ein beeindruckender Dreifachsieg, jetzt verlädt er seine Erfolgspferde schon auf den Transporter, um zügig nach Coesfeld zu fahren. Beim dortigen S*-Springen wird er am späten Nachmittag im Stechen auf dem zehnten Rang landen. Zwei Abwürfe werden zu viel für eine vordere Platzierung sein. Im Dingdener Regen drehte er dagegen sechs fehlerfreie Runden.
In dem S*-Springen an der Klausenhofstraße brachte Johannes Ehning seine drei Pferde sicher in die Siegerrunde, in der er schließlich mit Air Corrado (35,68 Sekunden), Coral Springs (39,48) und Castello (42,33) die drei schnellsten Zeiten hinlegte. "Das sind drei erfahrene Pferde, die auch schon international viel geritten sind. Sie haben es mir leicht gemacht", sagte Ehning nach seinem Dreifach-Sieg bescheiden.
Der Junioren-Europameister aus dem Jahre 1999, der für den ZRFV Borken an den Start geht, hatte erstmals beim Sommerturnier in Dingden gemeldet, weil der Termin in seinen Plan passte und er Air Corrado eine neue Bewährungsprobe geben wollte. Bei der Deutschen Meisterschaft in Balve war er mit dem neunjährigen Hengst vor einer Woche nach einer "unglücklichen zweiten Runde" nur auf einem enttäuschenden 39. Platz gelandet. Gestern ritt das Duo dagegen in einer eigenen Liga.
Johannes Ehning lobte die "guten Bodenbedingungen" in Dingden. "Der Regen war kein Problem für den Rasenplatz", meinte er. Pünktlich zum Start der Siegerrunde waren Schauer über die Anlage gezogen. "Das Wetterpech verfolgt uns jetzt mittlerweile seit drei Jahren", sagte Hans-Wilhelm Schmoor, Vorsitzender des ZRuFV Dingden, mit resignierendem Unterton in der Stimme. Dank großzügiger Unterstellmöglichkeiten konnten die zahlreichen Zuschauer bei der Entscheidung des Großen Preises im Trockenen mitfiebern. "Wir haben klasse Sport gesehen", stellte Schmoor fest.
Der Vereinschef zeigte sich "rundum zufrieden" mit dem dreitägigen Sommerturnier an der Klausenhofstraße, für das 1400 Nennungen eingegangen waren. Er richtete außerdem "Dank und Lob an die Helfer". Über 60 Freiwillige sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Sie halfen etwa am regnerischen Auftakttag mit, 30 Tonnen Rheinsand auf dem danach nicht mehr rutschigen Springplatz zu verteilen.
In der Reithalle nebenan feierte Lina van Gemmeren in der zweiten Abteilung der Dressurreiterprüfung der Klasse A einen Heimsieg. Auf Janosch gewann die Dingdenerin mit der Wertnote 7,7. Die anspruchvollste Dressur des Wochenendes, eine Dressurprüfung der Klasse M*, entschied Stefanie Schnell vom RFV Wodan Damm mit Robinson für sich.
