Emmerich Polizisten im Temporausch

Emmerich · Am Freitag ermittelten Beamte aus Nordrhein-Westfalen die neuen Landesmeister im Radrennsport. Die Radsport-Gemeinschaft Haldern '03 leistete als Organisator des Einzelzeitfahrens ganze Arbeit.

 Obwohl ihre Kollegen gestern zwischen Haldern und Hamminkeln mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren, hatten die Beamten im Híntergrund ihre Blitzgeräte im Kofferraum gelassen.

Obwohl ihre Kollegen gestern zwischen Haldern und Hamminkeln mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren, hatten die Beamten im Híntergrund ihre Blitzgeräte im Kofferraum gelassen.

Foto: Markus van Offern

Wenn diese Herren als Fahrrad-Streife unterwegs sind, sollte man besser nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hatte gestern ihre schnellsten Radrennsportler nach Haldern geschickt, um die neuen Landesmeister zu ermitteln. Im Einzelzeitfahren begaben sich zum Teil echte Profis auf die 20,5 Kilometer lange Strecke, die vom Lindendorf aus nach Hamminkeln und zurück führte.

So beispielsweise Hansjörg Grigo, der bei der Polizei in Recklinghausen seinen Dienst verrichtet. Vor neun Jahren gehörte das Muskelpaket noch zum Team "Coast Bianchi" und war als Wasserträger für einen gewissen Jan Ullrich im Einsatz. Gestern belegte Grigo im 174 Starter starken Feld der Männer Platz sieben — in der rasanten Zeit von 27:23,8 Minuten. Zwei Kölner Beamte sorgten bei den Titelkämpfen für eine Überraschung: Uwe Rausch siegte in 26:08,1 Minuten vor seinem Kollegen Christian Kock (26:40,9). Erst dahinter folgten die großen Favoriten, die auch schon bei internationalen Wettkämpfen Erfolge gefeiert haben: Christoph Schweizer (Aachen) und Manfred Ricklin (Steinfurt).

Schon im Vorfeld hatte Volker Maas, Vorsitzender des Gastgebers Radsport-Gemeinschaft Haldern '03, mit sehr schnellen Zeiten gerechnet. "Ich habe mit einigen Fahrern gesprochen, die im Vorfeld die Strecke getestet hatten. Sie waren sich alle einig, dass sie für Rekordzeiten geeignet ist", sagte Maas, der sich in Zusammenarbeit mit der Kreispolizei Kleve ein halbes Jahr lang auf die Titelkämpfe vorbereitet hatte.

Während sich die meisten Teilnehmer voll des Lobes über die gute Organisation äußerten, hatte die RG Haldern auch in sportlicher Hinsicht Grund zur Freude. Denn Vereinsmitglied Michael Jakob, der ebenfalls für die Polizei in Köln tätig ist, lieferte eine glänzende Vorstellung und erreichte in 27:51,4 Minuten auf Platz 15 das Ziel. In sehr guter Form präsentierte sich auch der Reeser Triathlet Thomas Seelen, der die Strecke in 28:34,1 Minuten bewältigte und ansonsten auf den Straßen von Duisburg für Sicherheit sorgt.

Autogramme für kleine Fans

Nach der Siegerehrung, die der Reeser Bürgermeister Christoph Gerwers, der Kreis Klever Polizeichef Günter Lange und der Landessportbeauftragte Utz Schmidt vornahmen, mussten die rasanten Beamten noch fleißig Autogramme schreiben. Erzieherin Petra Mümken hatte mit den Jungen und Mädchen des Halderner Kindergartens das Rennen verfolgt — anschließend ließen sich die Kleinen ihre Trinkbecher signieren.

(RP)
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