Lokalsport PSV Wesel bejubelt die Titelverteidigung

Niederrhein · Der Landesligist wird seiner Favoritenrolle bei der Weseler Stadtmeisterschaft gerecht. Er gewinnt das Finale gegen den zwei Klassen tiefer spielenden SV Bislich mit 3:1, ohne dabei allerdings fußballerische Glanzpunkte zu setzen.

 Necati Güclü (rechts) vom PSV Wesel gewann mit zehn Treffern den Torjäger-Pokal der Rheinischen Post, den RP-Sportredakteur Joachim Schwenk überreichte.

Necati Güclü (rechts) vom PSV Wesel gewann mit zehn Treffern den Torjäger-Pokal der Rheinischen Post, den RP-Sportredakteur Joachim Schwenk überreichte.

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Der PSV Wesel erfüllte bei der Fußball-Stadtmeisterschaft seine Pflicht. Mehr nicht. Der Landesligist verteidigte gestern vor 300 Zuschauern im Stadion Nord mit einem 3:1 (2:1)-Erfolg im Finale gegen den SV Bislich den Titel. Es war ein Sieg ohne spielerischen Glanz, bei dem ein Unterschied von zwei Klassen zwischen den Kontrahenten nicht zu erkennen war. PSV-Coach Björn Assfelder reichte aber allein der Erfolg, um zufrieden mit seinem Personal zu sein. "Wir haben unser Ziel erreicht. Wir haben den Titel souverän gewonnen und hatten in keiner Begegnung ernsthafte Schwierigkeiten", stellte Assfelder nach dem Abpfiff fest.

 Meisterjubel: Der PSV Wesel erreichte bei der Stadtmeisterschaft sein Ziel, die Titelverteidigung.

Meisterjubel: Der PSV Wesel erreichte bei der Stadtmeisterschaft sein Ziel, die Titelverteidigung.

Foto: Roman Buhl

Dass der Erfolg gegen den SV Bislich nicht in Gefahr geriet, hatte der Favorit aber beileibe nicht seiner eigenen Stärke zu verdanken. Er profitierte zum einen davon, dass der Gegner nicht mehr Kapital aus den Unsicherheiten des PSV Wesel bei der Defensivarbeit schlug. Der A-Ligist vergab einige gute Gelegenheiten und fing damit schon in der dritten Minute ans, als Richard Beenen mit einem Schuss nur den Pfosten traf. Zum anderen war wenigstens der Treffer des Meisters zum 3:1 durch Necati Güclü (60.) irregulär, weil das schwache Schiedsrichter-Gespann zuvor eine klare Abseitsstellung übersehen hatte.

Der SV Bislich ärgerte sich zudem darüber, dass das 2:1 des Landesligisten aus einem zumindest umstrittenen Elfmeter resultierte, den Donavan Sadek (27.) verwandelte. Zuvor soll Necati Güclü von Richard Beenen gefoult worden sein. "Es gab einen Kontakt. Den Elfer kann man vielleicht geben, muss man aber nicht. Wenn der Schiedsrichter ihn aber gibt, dann hätten wir ebenfalls einen Strafstoß bekommen müssen", sagte der Bislicher Trainer Dennis Lindemann. Er spielte damit auf die Szene an, als der Bislicher Marc Ressel kurz nach dem zweiten PSV-Treffer im Strafraum zu Fall gekommen war. Da pfiff der Schiedsrichter nicht, der mit seinem Gespann auch bei weiteren Abseits-Entscheidungen oft ordentlich daneben lag. So wurde dem PSV kurz Schluss ein reguläres Tor nicht anerkannt.

Lindemann war mit dem Auftritt seines Teams, bei dem ebenso wie beim Gegner einige Kräfte fehlten, zufrieden. "Wir haben uns gut verkauft. Und wir hätten bei einer besseren Chancenverwertung ein noch besseres Resultat erzielen können", sagte der Coach, der wegen der Personalprobleme eine Stunde lang als Abwehrchef auf dem Platz gestanden hatte. Die Bislicher Defensivabteilung wurde dabei nicht allzu oft vor knifflige Situationen gestellt, weil im Spiel des PSV Wesel über weite Strecken jegliches Tempo fehlte. Der Landesligist offenbarte zudem in der Abwehr einige Schwächen, die der SV Bislich wiederum nicht konsequent genug nutzte, weil der letzte Pass oft nicht ankam. "Wir haben hoch verteidigt. Da ist nun einmal sehr risikobelastet", sagte Assfelder.

Er wollte mit seiner Mannschaft morgen, 19.30 Uhr, auf eigener Anlage eigentlich noch ein Testspiel gegen den A-Ligisten TV Voerde bestreiten, um weiter am taktischen System zu feilen. Die Partie wurde vom TVV abgesagt. Jetzt wird trainiert. "Wir wissen, wo wir unsere Schwachpunkte haben. Wir haben noch eine Woche Zeit, um daran zu arbeiten", sagte der PSV-Coach.

(RP)
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