Lokalsport PSV Wesel II überholt nach Derby-Sieg den SV Bislich

Wesel · Die Frage nach dem Unterschied zwischen den Fußball-Bezirksligisten SV Bislich und PSV Wesel II lässt sich nach dem gestrigen 2:0 (2:0)-Sieg der Gäste im Derby unterschiedlich beantworten. Da wäre zum einen die traumhafte Führung für den PSV II zu nennen, die Anton Kötter mit einem 25-Meter-Schuss in den Winkel erzielte. Und zum anderen auch die Tatsache, dass dem SV Bislich ein körperlich und technisch starker Angreifer wie Marvin Schweds, Leihgabe aus dem Landesliga-Kader des PSV und Vorlagengeber zum 2:0, gestern offensichtlich fehlte.

Doch vielleicht veranschaulichte eine andere Szene, die nicht zu einem Tor führte, den deutlichen Unterschied zwischen beiden Mannschaften am treffendsten: In der Nachspielzeit marschierte PSV-Kapitän Sebastian Weinkath mit dem Ball aus der Verteidigung, schüttelte drei Gegenspieler ab und schenkte seinem Team so wertvolle Entlastung. "Diesen Willen, das Letzte aus sich herauszuholen, habe ich bei uns vermisst", sagte der Bislicher Co-Trainer Tobias Engels.

Seinem Chefcoach Dennis Lindemann ging es ganz ähnlich. Deshalb verfolgte er die zweite Halbzeit wortlos an der Seitenlinie und stapfte nach dem Abpfiff direkt in die Kabine. Er hatte vergeblich auf eine Reaktion seiner Mannschaft gehofft, die durch Engin Vural nur zu einer Torchance in 90 Minuten gekommen war (63.).

In einer hitzigen ersten Hälfte, in der gleich beide Co-Trainer des PSV Wesel II, Phillip Jennen und Nuri Talay, hinter das Stankett verwiesen worden waren, erspielten sich die Gäste ein leichtes Übergewicht. Bis auf ein elfmeterwürdiges Handspiel von SVB-Kapitän Matthias Boland passierte jedoch lange nichts in den Strafräumen (18.). Kötters toller Distanzschuss traf die Hausherren in der 37. Minute dann aber mitten ins Herz. Doch damit war es noch nicht genug vor der Pause: Schweds legte Stephan Slezionas Flanke per Kopf zurück und Orkay Güclü traf in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 2:0 für den PSV II. "Wir haben schöne Tore gesehen. Dazu war die Lauf- und Kampfbereitschaft da", lobte PSV-Coach Aycin Özbek.

Spätestens als der bereits verwarnte Bislicher Sebastian Buhners bei einem schnell ausgeführten Freistoß Tobias Berghaus behinderte und mit der Gelb-Roten Karte vom Feld gestellt wurde (58.), gaben sich die Gastgeber auf. Die PSV-Reserve verwaltete ihren Vorsprung bis zum Ende ökonomisch. "Natürlich fehlt einigen Spielern nach Verletzungen die Kraft. Aber wir sind als traditionsreicher Bezirksligist im Abstiegskampf - da muss mehr kommen", meinte Engels. Die Bislicher rutschten auf einen Abstiegsplatz, weil sie vom PSV II überholt wurden.

(RP)
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