Rees Stadt will Unfallstelle sicherer machen

Rees · Nach dem Unfall auf der B 8 am Dienstagabend, bei dem ein 14-Jähriger schwer verletzt wurde, beschweren sich Ortskundige über die Gefahrenstelle. Die Stadt will Maßnahmen ergreifen. Viele Möglichkeiten hat sie allerdings nicht.

 Polizisten bei der Unfallaufnahme am Dienstagabend auf der Bundesstraße 8. Der 31-jährige Autofahrer hatte nach Einschätzung der Polizei bei dem Unglück "keine Einwirkungsmöglichkeit". Per Rettungshubschrauber wurde der schwer verletzte Jugendliche ins Krankenhaus gebracht.

Polizisten bei der Unfallaufnahme am Dienstagabend auf der Bundesstraße 8. Der 31-jährige Autofahrer hatte nach Einschätzung der Polizei bei dem Unglück "keine Einwirkungsmöglichkeit". Per Rettungshubschrauber wurde der schwer verletzte Jugendliche ins Krankenhaus gebracht.

Foto: ms

Viele gute Wünsche von Nachbarn, Reeser Bürgern, Sprechern der Polizei und auch der Stadt Rees richten sich derzeit an die Familie des 14-Jährigen, der am Dienstagabend auf der Weseler Landstraße (B 8) verunglückt ist. Der Junge wurde inzwischen operiert. Lebensgefahr bestehe nicht, hieß es gestern.

Viele Reeser wollen, dass der betreffende Abschnitt der Weseler Landstraße jetzt besser gesichert wird. Der Jugendliche war etwa in Höhe des Fußwegs "Zur Windmühle", der zur Scholtenmühle führt, vor das Auto eines 31-jährigen Reesers gelaufen, der in Richtung Emmerich unterwegs war. An dieser Stelle gilt Tempo 70.

"Das ist da wirklich eine extrem gefährliche Situation", bestätigte gestern Frank Postulart, Sprecher der Stadt. "Wenn man als Autofahrer auf der B8 unterwegs ist, nimmt man diesen kleinen Weg so gut wie gar nicht wahr. Kein Autofahrer rechnet damit, dass in dem Bereich einer die Straße überquert."

Ortskundige erinnern an einen Unfall vor einigen Jahrzehnten, bei dem an gleicher Stelle ein Kind ums Leben kam. Sie wünschen sich ein Tempolimit von 50 Stundenkilometern oder andere Sicherungsmaßnahmen. "Wir nehmen das ernst", versicherte Frank Postulart. Fachleute der Stadt würden sich die Situation vor Ort ansehen und beraten, was zu tun sei. Man werde etwas unternehmen - wobei das nicht ganz leicht ist, denn die Stadt ist in ihren Entscheidungen nicht frei.

Warnhinweise für Autofahrer beispielsweise kommen wohl nicht infrage: "Auf der B 8 können wir keine Tafeln aufstellen", machte Postulart klar. Selbst, den Bereich so von Bäumen und Sträuchern freizuschneiden, dass der Weg besser zu sehen ist, könnte schwierig sein.

Für ein Tempolimit von 50 Stundenkilometern müsste die Stadt sich mit dem Landesamt Straßen NRW auseinandersetzen, das für die Bundesstraße zuständig ist. Auch diese Behörde könne Tempolimits aber nicht nach Belieben einrichten, erklärte Wilhelm Kuypers von Straßen NRW. Voraussetzung sei in der Regel "eine Häufung von Unfällen", über die dann eine Kommission beraten müsse.

Einige Stimmen fordern schon, dass der Weg "Zur Windmühle" komplett geschlossen wird. Die Stadt könnte auch eine so genannte "Wegesperre" am Ende des Pfades setzen: versetzt voreinander aufgestellte Geländer, die man umlaufen müsste, um zur B 8 zu kommen. So eine Vorrichtung hindert vor allem Radler daran, ungebremst auf eine Straße zu rollen. Aber, so Frank Postulart: "Die Frage ist, hätte man diesen Unfall damit verhindern können?" Schließlich hatte der Junge sich vor dem Unglück wohl mit Freunden bei einer kleinen Mauer am Straßenrand aufgehalten und war unvermittelt losgelaufen. Eine Wegesperre wäre nutzlos gewesen.

Die Polizei geht davon aus, dass der 31-Jährige, der den Jungen am Dienstag mit seinem Fahrzeug erfasst hat, bei dem Unfall "keine Einwirkungsmöglichkeit" hatte. "Es geschah sehr plötzlich", sagte Sprecherin Manuela Schmickler. "Er hat noch versucht, eine Vollbremsung zu machen und auszuweichen." Der Mann wurde selbst mit einem Schock im Krankenhaus behandelt.

(RP)
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