Emmerich "Stadtstreicher" werden wieder aktiv

Emmerich · Die Gruppe, die Emmerich schöner machen will, hat sich für den kommenden Samstag etliche Aktionen einfallen lassen. Sie hofft auf neue Mitstreiter und ärgert sich über Vandalismus, der die Aktivisten einiges Geld kostet.

Auch wenn es um die "Stadtstreicher" etwas ruhiger geworden ist, so heißt das noch lange nicht, dass sie in einen Dornröschenschlaf gefallen sind. Krankheiten, aber auch das Engagement für die Flüchtlinge - so unterstützen Andrea Gundlach und Nicole Kroll den Deutschunterricht - sorgten für eine Pause. Aber die nächste Aktion wartet schon. "Wie in den vergangenen zwei Jahren wollen wir in der Adventszeit etwas für die Kinder tun", sagt Andrea Gundlach. Gerne erinnern sich die Stadtstreicher an das Tannenbaumschmücken in den letzten Jahren, das ein großer Erfolg war und von vielen Kindern angenommen wurde.

Diesmal läuft die adventliche Aktion etwas anders ab. Am nächsten Sonntag, 13. Dezember, ist der dritte Advent, und an diesem Tag findet der Weihnachtsmarkt an der Aldegundiskirche statt. Und dort werden die Kleinen auf den Nikolaus treffen. Doch vorher dürfen sie ihn an der Rheinpromenade empfangen. "Der Nikolaus kommt auf dem Feuerwehrlöschboot an", erklärt Nicole Kroll. Das fährt die Rheinpromenade rauf und runter, damit die kleinen und großen Besucher dem Heiligen Mann zuwinken können. Das Feuerwehrboot legt dann gegen 15 Uhr am Steiger in der Nähe der großen Christophorusfigur an und hofft auf viele Kinder und deren Eltern, die er dann persönlich begrüßen darf. "Gemeinsam machen sich Nikolaus und alle Besucher dann auf den Weg in Richtung Aldegundiskirche zum Weihnachtsmarkt", erzählt Wilfried Gundlach, der in die Rolle des Bischofs schlüpfen wird. Alle Kinder, auch Gruppen aus Kindergärten und Grundschulen, Flüchtlingskinder, Kinder aller Nationalitäten bis etwa zehn Jahre sind herzlich willkommen.

An der Kirche treffen sich alle am Tannenbaum. Über Kinder, die Gedichte aufsagen oder Lieder vortragen - vielleicht auch in verschiedenen Sprachen - würde sich der Heilige Mann sicher sehr freuen. Und wer etwas Schönes gebastelt hat, darf das auch am Tannenbaum aufhängen. Anschließend schenkt der Nikolaus jedem Kind eine Tafel Schokolade. Und steht auch gerne für Fotos bereit.

Die Stadtstreicher haben noch einige Ideen, um die Stadt zu verschönern. Auch wenn ihre Motivation durch Vandalismus einen gehörigen Dämpfer bekommen hat. "Wir hatten etwa ein Dutzend bunter Fahrräder mit blumenbepflanzten Körben in der Stadt aufgestellt und bekamen für diese Aktion Lob von vielen Seiten", erzählt Andrea Gundlach. "Leider wurden rund die Hälfte der Räder demoliert und von allen die Blumen entwendet." Eigentlich sollten noch mehr Fahrräder aufgestellt werden, doch die Enttäuschung über diese Taten war sehr groß, so dass alle Räder eingesammelt wurden. "Wir haben auch nicht die finanziellen Mittel, um die Körbe ständig neu zu bepflanzen."

Trotzdem wollen die Stadtstreicher sich nicht entmutigen lassen und weitere Projekte zur Verschönerung der Stadt umsetzen. "Ende Dezember haben wir mit Bürgermeister Peter Hinze ein Gespräch, um die Zusammenarbeit mit der Stadt zu intensivieren", so Nicole Kroll.

Und dann hoffen sie auch auf weitere neue Mitstreiter, die sowohl in der Planungsgruppe als auch bei der Umsetzung der Projekte helfen. Die Aktiven der Gruppe hoffen, dass sich viele "Neue" auf der Facebookseite der Stadtstreicher melden und vielleicht auch noch weitere Ideen mitbringen.

(moha)
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