Rees Stadtwerke liefern noch ein Jahr Wasser

Rees · Ab 2018 wird die Stadt Rees für die Versorgung in Rees, Esserden und Bienen zuständig sein. Für die Kunden ändert sich nichts. Die Wasserpreise sollen in ganz Rees identisch bleiben.

Im Stadtgebiet von Rees ist es mit der Wasserversorgung etwas kompliziert. Für die Versorgung der Ortsteile und Ortschaften von Millingen, Empel, Aspel, Groin, Haffen, Mehr und Haldern ist der Wasserverband Wittenhorst verantwortlich. Für Bienen, Rees-Stadt und Esserden sind die Reeser Stadtwerke zuständig. Zumindest wird das bis Ende des kommenden Jahres noch so sein. Danach wird wohl die Stadt Rees den Kunden dort die Wasserrechnungen schreiben. Der Grund: Der Konzessionsvertrag der Stadtwerke läuft Ende dieses Jahres aus und musste deshalb neu ausgeschrieben werden. Laufzeit: 20 Jahre. Mit den Reeser Stadtwerken hatten sich auch noch zwei weitere Unternehmen für die neue Lizenz beworben. Wäre das Ausschreibungsverfahren, das transparent und diskriminierungsfrei laufen muss, fortgesetzt worden, hätte das unter Umständen bedeuten können, dass ein Privatunternehmen den Zuschlag erhält. Das hätte zwar auch eine Kommunalabgaben an die Stadt zahlen müssen, Gewinne aber - anders als die Stadtwerke - nicht nach Rees abgeführt. Zudem wäre ein solches Unternehmen bei der Preisgestaltung autonom.

Der ausdrückliche Wunsch der Reeser Politik ist es aber, dass der Wasserpreis im gesamten Ortsgebiet, also im bisherigen Zuständigkeitsbereich der Stadtwerke und dem des Wasserverbandes Wittenhorst, identisch ist. Das wäre so jedoch nicht mehr zu gewährleisten gewesen. Aus diesem Grund konnte die Ausschreibung aufgehoben werden. Die Konsequenz: Künftig wird die Stadt Rees die Wasserversorgung in den Ortsteilen übernehmen, für die bislang die Stadtwerke zuständig waren.

Für die Kunden ändert sich dadurch erst einmal nichts, wohl aber für die Stadt Rees. Zwar ist die Konzession der Stadtwerke jetzt noch einmal für ein Jahr verlängert worden, jedoch muss die Stadt nun überlegen, in welcher Organisationsform die Wasserversorgung künftig gestemmt wird. Möglich ist beispielsweise ein Eigenbetrieb, der auf die bestehende Infrastruktur der Stadtwerke zurückgreift. "Das werden wir alles im nächsten Jahr angehen", sagte Bürgermeister Christoph Gewers gestern der RP. Auch mit welchen Kosten die Wasserversorgung für die Stadt verbunden sein wird, ist noch nicht klar. Gerwers geht davon aus, dass zumindest steuerliche Nachteile für die Stadt möglich sein könnten.

Am Netz der Reeser Stadtwerke hängen momentan gut 3100 Wasserzähler. Wie Stadtwerke-Geschäftsführer Wolfgang Punessen erklärte, sei das Geschäft mit dem Wasser - anders als mit dem witterungsabhängigen Gas - ein konstantes. Die Einnahmen aus diesem Geschäft würden den Stadtwerken dann zwar fehlen, "am Abgrund stehen wir deshalb allerdings nicht", so Punessen.

(RP)
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