Rees Startschuss für "doctoREES" in Haldern

Rees · Neben dem Seniorenheim St. Marien soll eine Zweigstelle der Facharztpraxis von Dr. Michal El-Nounou entstehen. Die Stadt Rees geht davon aus, dass der jetzt gestellte Bauantrag vom Kreis Kleve schnell genehmigt wird.

 Bürgermeister Christoph Gerwers begrüßte im Rathaus Dr. Michal El-Nounou, Johannes Fockenberg, Ricarda Beckmann und Pfarrer Michael Eiden, die ihre Baupläne für das medizinische Versorgungszentrum in Haldern einreichten.

Bürgermeister Christoph Gerwers begrüßte im Rathaus Dr. Michal El-Nounou, Johannes Fockenberg, Ricarda Beckmann und Pfarrer Michael Eiden, die ihre Baupläne für das medizinische Versorgungszentrum in Haldern einreichten.

Foto: Michael Scholten

Der Bauantrag ist gestellt. Johannes Fockenberg, Geschäftsführer der gemeinnützigen St. Marien Haldern GmbH, und Pfarrer Michael Eiden, sowie die Ärzte Dr. Michal El-Nounou und Ricarda Beckmann brachten die Akte gestern ins Reeser Rathaus. Der Eingangsstempel war rasch gesetzt, doch jetzt muss der Kreis Kleve entscheiden, ob und wie schnell die Pläne für das neue medizinische Versorgungszentrum an der Gerhard-Storm-Straße in Haldern umgesetzt werden können. Gleich neben dem Altenheim St. Marien plant die Facharztpraxis "doctoREES" eine 320 Quadratmeter große Zweigpraxis im ersten Obergeschoss.

"Wenn alles gut läuft, können wir im Sommer 2018 beginnen", sagt Dr. Michal El-Nounou und legt großen Wert auf die Feststellung, dass der Hauptsitz der "doctoREES" an der Florastraße in Rees erhalten bleibt. Dr. Karl-Heinz Schmitz, der die medizinische Versorgung in Haldern aufrechterhält, seit Dr. Wolf-Rainer Kieker im März in den Ruhestand ging, wird in der geplanten Zweigpraxis eine neue Heimat finden. Doch auch die anderen Mediziner von der Florastraße werden ihn unterstützen. Zudem soll ein neuer Arzt oder eine neue Ärztin eingestellt werden. "Die Arbeit wird auf mehrere Schultern verteilt", sagt Ricarda Beckmann. Dadurch sei die Stelle zum Beispiel auch für junge Ärztinnen attraktiv, die nach der Elternzeit wieder in den Beruf einsteigen möchten, aber keine eigene Praxis mit all ihren Verpflichtungen leiten wollen.

Bürgermeister Christoph Gerwers bezeichnete die Entwicklung in Haldern als "echten Glücksfall". Während in vielen ländlichen Gebieten die Ärzte immer älter werden und ihre Praxen schließen, habe Haldern nun eine langfristige Perspektive. "Auch für Millingen, Mehr und andere Ortsteile müssen wir noch Lösungen finden", betonte Gerwers. Er sei froh, dass die Kassenärztliche Vereinigung dem Erhalt einer Praxis in Haldern zugestimmt habe. Den 300.000 Euro teuren Umbau des ersten Obergeschosses zur Praxis finanziert die katholische Kirche unter anderem aus einem zweckgebundenen Sondervermögen. Das ist ein Vorschuss, der durch die Miete, die das medizinische Versorgungszentrum zahlt, in den folgenden Jahren zurück in den Fond fließen wird.

Der Bürgermeister ist zuversichtlich, dass der Bauantrag beim Kreis Kleve "mit Priorität" bearbeitet wird. "Der Landrat weiß um die Probleme der medizinischen Versorgung in ländlichen Gebieten. Daher glaube ich, dass wir mit dem Antrag offene Türen einrennen."

Die Zweigpraxis im ersten Obergeschoss soll über einen Aufzug erreichbar sein, der noch gebaut werden muss. Johannes Fockenberg, Geschäftsführer der gemeinnützigen St. Marien Haldern GmbH, freut sich über die "kurzen Wege", die Bewohnerinnen und Bewohner des Altenheims St. Marien künftig zum Arzt haben. So seien sie nicht mehr auf Hausbesuche des Mediziners angewiesen, sondern könnten direkt in die Praxis gehen und im Wartezimmer neue soziale Kontakte zu den Halderner Patienten knüpfen. Pfarrer Michael Eiden ist optimistisch, dass auch der Bau des neuen Pfarrzentrums zügig vorangehen wird. Wie berichtet, soll im ehemaligen Mittelteil des Altenheims der neue Hauptsitz der Pfarrgemeinde St. Georg entstehen, inklusive Multifunktionsraum, Pfarrbüro und Pfarrbibliothek. Sobald der Kreis Kleve den Bauantrag positiv beschieden hat, sollen die Ausschreibungen für die Bauarbeiten beginnen.

(RP)
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