Haldern Pop 2014 Strahlender Auftakt in die Open-Air-Tage
Emmerich · Haldern-Pop - das Festival läuft: Die Fans haben sich auf dem Zeltplatz häuslich eingerichtet, die ersten Künstler haben gespielt.
So schnell kann das gehen: Beim Zeltaufbauen freundeten sich Melanie Hellhorst und Antje Kaiser aus Xanten mit Ramona Tekolf und Maike Spettmann aus Rees und Wesel an. "Alleine hätten wir den Pavillon wohl nicht aufbauen können", lachen die jungen Frauen, die ganz zufällig nebeneinander ihre Zelte aufbauen und kurz danach schon gemeinsam auf dem Weg in die Dorfmitte sind.
"Wir waren schon ganz früh gegen 8.30 Uhr auf dem Zeltplatz und da war schon eine Menge los", berichtet die 21-jährige Melanie Hellhorst, sie freut sich besonders auf Chet Faker und Sam Smith. Und den will auch ihre Freundin Antje auf jeden Fall sehen. Maike Spettmann und Ramona Tekolf haben "All the Luck in the World" ganz oben auf ihrem Festivalwunschzettel. Maike Spettmann hat die Gruppe bereits bei ihrem Auftritt bei der Lebenshilfe gesehen und freut sich besonders, dass die Weseler Band "Red Moving Tree" gleich auch ganz in der Nähe zelten will. Die Gruppe war nämlich auch bei der Lebenshilfe aufgetreten. "Vielleicht geben die ja spontan ein kleines Konzert auf dem Zeltplatz", wünschen sich die vier jungen Frauen.
Einige Stunden später sorgt "Tom the Lion" mit seinen geheimnisvollen Klangkaskaden für einen ganz besonderen Auftakt. Nachdem Luke Sithal-Sing im vergangenen Jahr mit Stimmgewalt und purer Emotion überzeugen konnte, erleben die Zuhörer in der Kirche St. Georg jetzt ein Eröffnungskonzert von traumhafter Schönheit. "Tom the Lion" hat mit "Sleep" just sein Debütalbum veröffentlicht. Das klassische Songwriting erinnert an Leonard Cohen oder Jeff Buckley, die Instrumentierung hat jedoch eine eigene, charakteristische Handschrift. Gebannt lauschen die Zuhörer den angedeuteten Noten, die sich zu einem hypnotischen Strudel vereinigen.
Fest steht: Haldern hat sich wieder für drei Tage in einen Pop-Mikrokosmos verwandelt. Und während in der Kirche das schwerelose "Heat of June" erklingt, haben die freiwilligen Helfer wieder alle Hände voll zu tun. Denn der bunte Tross der Festivalgänger bahnt sich seit den Morgenstunden seinen Weg zum Zeltplatz. "Tom the Lion" erschaffen derweil eine faszinierende Fülle von Klangfarben. Bei stimmungsvoller Beleuchtung legt sich die Musik wie ein feiner Schleier über die Köpfe der Zuhörer. Viele Zuhörer schließen die Augen und schwelgen in der beseelten Atmosphäre. Zum Abschluss setzt sich der Musiker an den Flügel und beweist mit dem phänomenalen "Ragdoll" seine Qualitäten als Solo-Performer. Auftritte in Kirchen sind für den Briten kein Novum: Die Akustik und das sakrale Flair sind einfach wie maßgeschneidert für die subtile Musik von "Tom the Lion".
Lange müssen die Musikfreunde nicht auf den zweiten Auftritt des Festivals warten. Ed Harcourt überzeugt als charismatischer Performer am Piano. Derweil erwarten die Fans mit Spannung den Auftritt von Sam Smith. Der englische Hit-Sänger gewinnt mit seinen Ohrwürmern schnell an Bekanntheit. Auch im Spiegelzelt haben in der Zwischenzeit die Konzerte begonnen. Fest steht: Der gelungene Auftakt weckt Vorfreude auf die zahlreichen Acts der kommenden Tage.