Rees Suchaktion in Mehr: Spürhunde bringen Taucher zur richtigen Stelle

Rees · Die Suche nach der Ursache für den Tod eines jungen Mannes in einem See in Mehr dauert an. Im Laufe der Woche ist die Obduktion geplant, die Hinweise darauf liefern soll, warum der 20-Jährige ertrunken ist. Wie berichtet, war der Mann aus Ghana von der Luftmatratze ins Wasser gefallen und sofort untergegangen. Er soll ein schlechter Schwimmer gewesen sein.

Der Einsatz der Wasserspürhunde am See in Mehr
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Der Einsatz der Wasserspürhunde am See in Mehr

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Dass der junge Mann überhaupt in relativ kurzer Zeit gefunden werden konnte, lag am Einsatz ganz besonderer Spürhunde. Die Rettungskräfte aus Rees hatten am Sonntag Taucher aus Duisburg angefordert, zur Unterstützung kam gleich auch noch die Hundestaffel mit nach Mehr. "Eyker", "Qash Qai" und "Aszda" sind drei speziell ausgebildete Vierbeiner, die sogar Personen aufspüren können, die bis zu 30 Meter unter Wasser liegen. Der See in Mehr ist an den tiefsten Stellen rund 15 Meter tief. Die Arbeit der Taucher war schwierig, weil der Untergrund in dem Gewässer sehr schlammig ist. Daher war es wichtig, die Tiere als Unterstützung einsetzen zu können.

Badegast ertrinkt im See bei Mehr
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Badegast ertrinkt im See bei Mehr

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Ihre Hundeführer hatten den Münsterländer, den Riesenschnauzer und den X-Herder mit ins Boot genommen und waren damit langsam über den gesamten See gefahren. "Mit Hilfe der Hunde ist es möglich, in relativ kurzer Zeit einen Bereich einzugrenzen, in dem ein Vermisster vermutet wird", erläutert Sven van Loenhout, Leiter der Sondereinheit Ortung aus Duisburg. Es geht nicht darum, dass die Hunde die Personen unter Wasserriechen und so aufspüren. Vielmehr sind die Tiere so ausgebildet, dass ihnen schon kleinere Geruchspartikel wie Hautschuppen oder Härchen des Vermissten reichen, die im Wasser gebunden werden und an die Oberfläche kommen. Je weniger Strömung es gibt, desto genauer können die Spürnasen den Bereich eingrenzen. Da es auf dem See am Campingplatz in Mehr kaum Wasserbewegung gibt, erleichterte das die Suche.

Damit Hunde für einen solchen Einsatz gerüstet sind, ist eine ganz besondere Ausbildung nötig. Trainiert wird mit besonderen Geruchsstoffen, um die Tiere sensibel für die Leichensuche zu machen. "Das ist eine sehr aufwändige Angelegenheit, wir nehmen daher für die Ausbildung zur Wasserrettung nur Hunde, die bereits als Rettungshund im Einsatz waren", erläutert van Loenhout. Angst vor Wasser dürfen die Tiere bei dieser Arbeit natürlich nicht haben.

Der Bedarf an so ausgebildeten Hunden nimmt am wasserreichen Niederrhein zu. In der nächsten Zeit soll auch eine Staffel mit Wasserspürhunden in Emmerich einsatzbereit sein.

(zel)
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