Die seinerzeit von EMI-Electrola produzierten Konzertmitschnitte aus St. Vitus sind bis heute beliebte Sammlerstücke, dicke Stapel gab es vor allem von der "blauen Platte" mit Mozarts Krönungsmesse aus dem Jahre 1977. Konzertbesucher und Chorsänger von damals (die immer noch aktiv sind) erinnern gern an eine Messias-Aufführung im Dezember 1977 mit einer geradezu legendären Solistenbesetzung aus der "Oberliga" der Oratoriensänger: Agnes Giebel, Marga Höffgen, Theo Altmeyer und Erich Wenk - ein derartiges Solistenquartett mit so erstrangigen Sängern wäre bei den heutigen Honoraren nicht mehr denkbar.

Eigens für die Stiftskirchenkonzerte 1979 ließ sich Agnes Giebel anstiften, erstmals die selten aufgeführte "Messe solenelle" von Rossini zu singen, später sogar auf LP veröffentlicht. Der gute Kontakt von Agnes Giebel und Theo Römer führte auch dazu, dass die berühmte Sopranistin zu einem Weihnachtskonzert mit Orchester in St. Quirinus in Millingen bereit war und ein Jahr später sogar mit dem Chor des Gymnasiums in der Klosterkirche Aspel auftrat. Wiederholt kehrte sie übrigens nach Aspel zurück, um im Gästehaus des Klosters auszuspannen. Nach dem Ende ihrer Zeit als Sängerin setzte sich Agnes Giebel weiterhin intensiv mit der Theorie der Stimmbildung auseinander und war noch lange eine sehr engagierte Lehrerin, aufmerksame Konzertbesucherin und temperamentvolle Gesprächspartnerin.