Emmerich Tipps gegen Wohnungseinbrecher

Emmerich · Im Gespräch oder vor Ort zeigen die Kriminalhauptkommissare Rudolf Dinkhoff und Peter Baumgarten, wie ein Haus einbruchssicherer gemacht werden kann. Hausbesitzer müssen sich dazu aber melden. Die Polizei ruft nicht einfach an.

 Auf frischer Tat: Ein maskierter Einbrecher dringt in ein Haus ein.

Auf frischer Tat: Ein maskierter Einbrecher dringt in ein Haus ein.

Foto: kzenon

Erschreckend leicht lassen sich viele Fenster in Häusern öffnen: Es genügt etwa mit einem großen Schraubenzieher drei Punkte an einem Fenster nacheinander anzuvisieren, um dieses öffnen zu können. Damit das nicht mehr ganz so leicht geht, informiert die Polizei anlässlich ihrer Kampagne zum Thema Wohnungseinbruch "Riegel vor! Sicher ist sicherer" wie Hausbesitzer ihr Haus einbruchssicherer machen können.

Kriminalhauptkommissar Rudolf Dinkhoff übernimmt gemeinsam mit seinem Kollegen Peter Baumgarten diese Aufgabe im Polizeipräsidium in Kalkar für den Kreis Kleve. Eines nimmt er aber gleich vorneweg: "Einen hundertprozentigen Schutz vor Einbrüchen gibt es leider nicht. Aber man kann ein Haus einbruchssicherer machen." Fast 40 Prozent der Taten bleiben schließlich im Versuch stecken, wenn sich ein Fenster oder eine Tür durch technische Sicherungen nicht schnell öffnen lassen. "Das ist mehr als jede dritte Tat, die nicht klappt", unterstreicht Dinkhoff ein wenig zufrieden. Denn daran hat auch die Aufklärung der Ordnungshüter großen Anteil.

Dinkhoff rät allerdings jedem, der gerade dabei ist ein Haus zu bauen oder dies vorhat, sich schon sehr früh mit dem Thema auseinanderzusetzen. "Denn das ist kostengünstiger, als wenn man nachrüsten muss und bedeutet natürlich letztendlich auch weniger Aufwand", so Dinkhoff.

Das größere Sicherheitsempfinden in den eigenen vier Wänden sollte jedem Hausbesitzer auch die Kosten der Maßnahmen Wert sein. "Hat erst mal jemand eingebrochen, bleibt bei den meisten eben schon ein sehr ungutes Gefühl zurück. Schließlich war jemand in meinen privaten Räumen und hat dort herumgewühlt", sagt Dinkhoff. Zwar biete die Polizei Betroffenen ihren Opferschutz an, doch das unsichere Gefühl bleibe oft trotzdem bestehen, zumal nur wenige Einbrüche endgültig aufgeklärt werden können.

Das hänge, so Dinkhoff, auch viel damit zusammen, dass heutzutage viele Einbrecher sehr organisiert zu Werke gehen. Auch die Anzahl an Einbrüchen habe deshalb in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen. Das spiegele sich in der Unsicherheit, die es in der Bevölkerung gebe, auch wieder.

Das beste Mittel dagegen vorzugehen seien präventive Maßnahmen am Haus. Deshalb rücken Dinkhoff und Baumgarten auch auf Wunsch zu Hausbesitzern raus, um sie vor Ort natürlich kostenlos zu beraten, oder laden sie zu einem unverbindlichen Gespräch ins Polizeipräsidium ein.

Jeden Dienstag von 14 Uhr bis 16 Uhr gibt es zudem eine Info-Veranstaltung abwechselnd in den Präsidien in Kleve, Goch, Emmerich oder Geldern. Hausbauer können des Weiteren auch Post von der Polizei bekommen. "Aber einfach anrufen tun wir nicht", sagt Dinkhoff. Wenn sich die Polizei telefonisch melde, um ihre Beratung anzubieten, habe vorher immer irgendwie ein Kontakt bestanden.

Zuletzt soll es allerdings in Geldern einen solchen Fall gegeben haben, wo eine ältere Dame vermeintlich von der Polizei angerufen wurde, um sie zum Thema Wohnungseinbruch in ihren Räumlichkeiten zu beraten.

In so einem Fall könne jedoch davon ausgegangen werden, dass es sich um einen Trick handele, sagt Dinkhoff. Wer beraten werden möchte, könne sich aber jederzeit bei der Polizei melden.

Abschließend hat der Kriminalhauptkommissar noch einen guten, leicht zu beherzigen Tipp gegen Wohnungseinbrüche: "Man sollte sein Haus immer bewohnt aussehen lassen."

Einbrecher wollen schließlich nicht erwischt werden und meiden daher erfahrungsgemäß in der Regel bewohnte Häuser.

(RP)
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