Emmerich Trägergesellschaft fürs Kolpinghaus nimmt Gestalt an

Emmerich · Bei der Jahreshauptversammlung der St.-Martinus-Schützenbruderschaft am Samstag im Kolpinghaus stand die Frage, ob die Schützen sich an einer Trägergesellschaft für das Kolpinghaus beteiligen, im Mittelpunkt. Es sei eine zukunftsweisende Entscheidung für die Kultur in Elten. "Wenn wir uns dagegen entscheiden, bedeutet das wohl gleichzeitig den Tod des Hauses", erklärte Brudermeister Heinz Wienhoven, der knapp 140 der insgesamt 400 Eltener Schützen, unter ihnen König Theo Wanders und der neue Präses Pastor Theo van Doornick, begrüßen konnte.

Einstimmig beschlossen die Mitglieder, den Vorstand zu beauftragen, sich weiter an der Bildung einer Trägergesellschaft zu beteiligen. Am 19. März um 19 Uhr werden die Ergebnisse in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung bekanntgegeben. Wie berichtet, hört das Pächterpaar Kroes Anfang August, nach dem Schützenfest, auf. Der Kolpinghaus-Trägerverein will das Haus verkaufen, um den weiteren Betrieb des Hauses sicherzustellen.

"In den vergangenen Wochen waren Vertreter verschiedener Vereine sehr aktiv, um ein Konzept und Kostenpläne zu erstellen", erklärte Wienhoven. Man wolle eine Trägergesellschaft aus mehreren Vereinen gründen. Der Übernahmepreis beträgt 170.000 Euro, für Sanierung und Renovierung, beispielsweise der Kühl-, Lüftungs- und Heizungsanlage und des Daches, wurden rund 80.000 Euro angesetzt.

Vier große "Gruppen" - der Musikverein, der Kolpingverein, eine Gruppe privater Investoren und jetzt auch die Schützen - tragen jeweils 22 Prozent, das sind jeweils 55.000 Euro.

Die restlichen zwölf Prozent werden von drei bis vier kleineren Vereinen übernommen. Der Kneippverein hat sich bereits dafür entschieden, die anderen Vereine müssen noch ihre Mitglieder befragen, weshalb Wienhoven sie auch nicht nannte. "Die Grundlage unseres Denkens und Handels ist natürlich, dass wir einen geeigneten Pächter finden", so der Brudermeister. Wichtig sei auch, dass alle versuchen, das Kolpinghaus mit mehr Leben zu füllen und so den Umsatz zu erhöhen, meinte ein Schütze.

Man habe auch Alternativen überlegt. So könnte man in einem Zelt feiern, habe aber dafür kein eigenes Grundstück. Der Luftgewehrstand ginge verloren, ein neuer sei wohl nicht für 55.000 Euro zu haben, so Wienhoven. Die Mitglieder beschlossen, dass die Ermittlung der genauen Kosten für eine Alternative bis zur nächsten Versammlung ausgesetzt wird.

"Wir werden uns jetzt mit Steuerberatern und Notaren treffen, um Verträge und Finanzierungspläne auszuarbeiten, die Gemeinnützigkeit zu prüfen, eventuelle Satzungsänderungen zu formulieren und so die Grundlage für den Kauf zu schaffen." Das solle kurzfristig geschehen, damit ab August der Betrieb nahtlos weitergehen kann.

Bei den turnusmäßigen Wahlen wurden alle Amtsinhaber der "ersten Garnitur" einstimmig wiedergewählt: Wienhoven als erster Brudermeister, René Pommerin als erster Schriftführer, Werner Jansen als erster Kassierer, Hans-Ulrich Runge als erster und Michael Temmen als dritter Beisitzer, Albert Jansen als Kommandeur, Achim Neerinx als Schießmeister Sport und André van Bebber als Schießmeister Brauchtum.

Für die Restwahlzeit bis 2017 wurde als zweiter Kassierer Henry Slagmeulen gewählt, weil der bisherige Amtsinhaber Lukas Kaster nach Düsseldorf umgezogen ist.

(moha)
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