Rees Uni Köln baut neu am NZ in Bienen

Rees/ Grietherbusch · Biologen können dort praxisnah forschen. Dafür gibt es eine Kooperation mit dem Naturschutzzentrum des Kreises Kleve.

 Kooperieren in Sachen Natur und Ökologie: Markus Greitemann, Horst Terfehr, Christoph Gerwers, Prof. Ansgar Büschges, Gerhard Thomas, Dr. Ulrich Wernecke, Dr. Jost Borcherding (v.l.).

Kooperieren in Sachen Natur und Ökologie: Markus Greitemann, Horst Terfehr, Christoph Gerwers, Prof. Ansgar Büschges, Gerhard Thomas, Dr. Ulrich Wernecke, Dr. Jost Borcherding (v.l.).

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Studenten schätzen schon seit Jahrzehnten ein besonderes Angebot der Universität Köln. Im kleinen Örtchen Grietherbusch gibt es seit 1973 eine Außenstelle der Hochschule, in der Studenten besonders praxisnah zum Thema Rhein, Fisch und Wasser forschen können.

Problem ist allerdings, dass die Einrichtung in die Jahre gekommen ist. Die Bausubstanz ist marode, weil das Gebäude im Hochwassergebiet liegt, gibt es öfter Feuchtigkeitsprobleme. Die Verantwortlichen kämpften auch mit Schimmelbildung. Sicher keine idealen Bedingungen für moderne wissenschaftliche Forschungen. Da erwies es sich als Glücksfall, dass das Naturschutzzentrum (NZ) des Kreises Kleve ein freies Grundstück direkt an seinem Gebäude in Rees-Bienen hat. Hier war vor zwei Jahren eine Scheune abgerissen worden, seitdem lag das Areal brach.

"Da es schon viele Jahre Kooperationen zwischen uns und der Uni Köln gab, kam die Idee einer Standortgemeinschaft auf", erläutert NZ-Geschäftsführer Dr. Ulrich Werneke. Es gibt einen regen Austausch zwischen NZ und Uni, so haben Studenten beispielsweise Praktika im NZ absolviert. Zudem liegen beide Einrichtungen nur knapp drei Kilometer auseinander. Nach intensiven Gesprächen und Planungen kam es gestern zum offiziellen Vertragsabschluss.

Für den symbolischen Preis von einem Euro für 99 Jahre Erbbaurecht kaufte die Uni Köln das Gelände am Naturschutzzentrum. Dort soll jetzt ein neues Gebäude entstehen, das künftig die Außenstelle der Universität beherbergt. Wann Baubeginn ist, ist noch offen, Ziel ist, dass das neue Gebäude etwa in zwei Jahren steht. Darin sollen dann wie vorher in Grietherbusch auch Übernachtungsmöglichkeiten für die Studenten angeboten werden. Hinzu kommen Seminar- und Forschungsräume. Finanziert wird das Projekt von der Uni Köln gemeinsam mit dem Land. Zu den Kosten machten die Verantwortlichen gestern keine Angaben. Vorgegeben ist vom Denkmalschutz, dass das neue Gebäude in Abstand vom Haus Weegh errichtet wird und sich in der Gestaltung deutlich davon absetzt.

Angedacht ist, dass das Umweltbildungszentrum am Reeser Meer in die Kooperation einbezogen wird. Dadurch wäre dann auch möglich, den Bereich Lehrerausbildung zu integrieren. Zudem könnte die Zusammenarbeit mit der Hochschule Rhein Waal ausgebaut werden. Seit zwei Jahren gibt es dorthin bereits Kontakte, sagt Jost Borcherding von der Uni Köln. Ulrich Werneke meint dazu. "Die Klever Hochschule wird sicher glücklich sein, wenn sie die Möglichkeiten hier nutzen kann." Die Stadt unterstützt das Projekt und hat dazu auch den nötigen Bebauungsplan aufgestellt. "Durch diesen Ausbau wird auch der Standort des Naturschutzzentrums in Bienen gestärkt", sagte Bürgermeister Christoph Gerwers

(RP)
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