Emmerich Vierköpfige Familie abgeschoben

Emmerich · Eine vierköpfige Familie, die vor einigen Jahren aus Armenien geflohen ist und in Emmerich Asyl fand, ist in der Nacht von Montag auf Dienstag nach Polen abgeschoben worden, wo die Flüchtlingsfamilie seinerzeit zuerst eingereist war.

Eines der beiden Kinder, ein 13-jähriger Junge, besuchte das Willibrord-Gymnasium. In der Schule ist man immer noch entsetzt und fassungslos, dass eine Familie mit zwei Kindern nachts um 3 Uhr aus den Betten geholt und in einen Bus nach Polen gesetzt wurde. Die Familie lebte in einem städtischen Haus in Praest. Erst gestern erhielt die Schule auf eigene Nachfrage bei der Stadtverwaltung offiziell Kenntnis, wo der Junge geblieben sei. Zuständig für Abschiebungen ist das Ausländeramt des Kreises. Die Kreisverwaltung nahm nur generell zum Verfahren Stellung.

Grundsätzlich sei es so, dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) über die gestellten Asylanträge entscheide. Wenn der Ausländer in einem anderen europäischen Mitgliedsstaat bereits um Asyl nachgesucht habe, werde seitens des BAMF festgestellt, dass der Antrag unzulässig ist. Die Abschiebung werde dann in den (anderen) Vertragsstaat angeordnet.

(nk)
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