Rees "Völlig gesunde Einzelhandelsstruktur"

Rees · Reeser Politik befasst sich mit dem Handel in der Stadt. Expertin beschreibt Lage zum Teil als "erstaunlich gut". Für Marktplatz sieht sie mehr Potential. B 8 wird bald zur Landesstraße 7.

Die Weseler Landstraße (B 8) wird zwischen Emmerich und Wesel ab dem 1. Januar 2015 von der Bundesstraße 8 zur Landesstraße 7 (L 7) herabgestuft. Mit dieser überraschenden Nachricht beendete Bauamtsleiterin Elke Strede den öffentlichen Teil der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planung, Bau und Vergabe im Reeser Rathaus.

Die Verantwortung für die vielbefahrene Straße wird vom Bund auf das Land Nordrhein-Westfalen übergehen. Die Stadt Rees und die Nachbarkommunen haben keine Möglichkeit, gegen diesen Beschluss vorzugehen.

Großen Raum nahm die Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für das Stadtgebiet Rees ein. Dieses soll vom Rat als städtebauliches Entwicklungskonzept beschlossen und Bestandteil des Flächennutzungsplanes werden. Antje Schnacke-Fürst vom beauftragten Büro Dr. Acocella bescheinigte Rees eine "völlig gesunde Einzelhandelsstituation", obgleich die Zahl der Reeser Betriebe seit der letzten Erhebung vor zehn Jahren um 18 Prozent auf derzeit 119 gesunken sei.

Neben drei großen Einzelhandelsschwerpunkten an der Empeler Straße (Industriegebiet), in der Innenstadt und am Grüttweg (Real Markt) sei auch die Ausprägung der Nahversorgungszentren in Millingen und Haldern, zum Teil auch in Mehr, "erstaunlich gut" und müsse gepflegt werden - was angesichts rückläufiger Bevölkerungszahlen und der Konkurrenz durch größere Nachbarstädte und Internet keine leichte Aufgabe sei. Antje Schnacke-Fürst empfahl, den Einzelhandel weiterhin auf den historischen Stadtkern von Rees zu konzentrieren und das freistehende NIAG-Gelände in diese Planung einzubeziehen. Zudem sah sie "noch mehr Potential" für den Marktplatz und forderte "mehr Mut" zu Veränderungen und Events.

SPD-Fraktionschef Peter Friedmann kritisierte, dass der Marktplatz am Abend nicht ausreichend beleuchtet und somit nicht einladend sei. Bürgermeister Christoph Gerwers (CDU) stellte "Konzerte und Events" auf dem Marktplatz in Aussicht und bat darum, "stolz auf unsere Stadt" zu sein. Ihn nerve die Diskussion über Leerstände, deren Zahl letztlich nicht besonders hoch sei. Bei den Reeser Betrieben bemerke er aktuell eine "Aufbruchstimmung". Ein erster Ansatz sei der Plan für einheitliche Öffnungszeiten in der Innenstadt, die jedoch die Einzelhändler finanziell nicht überfordern dürften.

(ms)
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