Rees Volle Hütte in der Pop Bar mit den "Amazons"

Rees · War es schon mal so voll in der Haldern Pop Bar? Wahrscheinlich nicht. Um 20.30 waren bereits 145 Bändchen ausgegeben worden für das Konzert von The Amazons. Rund um den Marktplatz war alles zugepflastert mit Autos, deren Kennzeichen eine Anfahrt aus der weiteren Umgebung verrieten. Wenn es ordentlich rockt, dann kommen viele junge Leute zur Lindenstraße 1b - so war es diesmal auch. Bis die junge Band aus Reading um 21 Uhr tatsächlich die Gitarren sprechen ließ, waren bestimmt 170 Gäste in der randvollen, aufgeheizten Bar. Selbst im Flur war es eng, weitere Besucher guckten durch die beschlagenen Fensterscheiben hinein. Ob der Weg vorne zur Bühne, zu den Toiletten oder zur Theke führte, man musste sich durchkämpfen. Und da sagt Sänger Matt Thomson doch tatsächlich: "Wir dachten, es kommt keiner."

Aber die Stimmung war bestens. Dass die Gitarren sprechen, ist vielleicht etwas untertrieben: Sie brüllten, sie schrien. Wenn in der Pop Bar jemals der Hashtag "#laut" angemessen war, dann heute. Denn der Rock der englischen Formation erinnert an Grunge-Zeiten (Nirvana und Co.), gepaart mit klassischem Rock'n'Roll.

Die Lieder haben eine recht gradlinige Struktur, ohne Ecken und Kanten. Die eigentlich ganz passable Stimme Thomsons ging in dem Wust des lauten Schlagzeuges, der deftigen beiden Gitarren und des wurmenden Basses dann etwas unter. Weiter hinten stehend gewannen Gesang und Instrumente mehr Profil. Manch wirklich gutes Gitarrenriff würde mehr Wirkung erzielen, wenn der Scheinwerfer mal kurz nur auf ihn gerichtet wäre. Auch die emotionale Dramatik der einzelnen Stücke kommt durch den Geräuschhagel verschleiert daher.

In jedem Fall aber hatte das Konzert von Anfang bis Ende viel Elan. Die Hits der Amazons wie "Black Magic" oder "In My Mind" kamen gut an.

(mavi)
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