Emmerich Von der Kaserne zur riesigen Airport City

Emmerich · RP-Serie: Wirtschaftsförderung Kreis Kleve ist gemeinsam mit Kommunen auf der Fachmesse Expo Real in München. Der NettPark in Emmerich am Rhein, die Gewerbegebiete der Kreisstadt Kleve und 130 Hektar Fläche in Weeze.

 Blick auf den Terminal am Airport Weeze, dessen Gelände gigantische 620 Hektar groß ist.

Blick auf den Terminal am Airport Weeze, dessen Gelände gigantische 620 Hektar groß ist.

Foto: WfG

Die letzten vier "großflächigen Herausforderungen", wie es Kreis-Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers nennt, mit denen die Delegation aus der Region von Mittwoch bis Freitag auf der Gewerbeimmobilienmesse Expo Real in München vertreten sein wird, verteilen sich von der rechten Rheinseite über die Kreisstadt bis zum Airport Weeze.

 Das Gewerbegebiet Hammscher Hof in Kleve aus der Vogelperspektive.

Das Gewerbegebiet Hammscher Hof in Kleve aus der Vogelperspektive.

Foto: Günter Lintl 0202-4446242 bitteWfG Kreis Kleve

Rechtsrheinisch beginnt es mit der leerstehenden Kaserne: Zu den Filetstücken auf Emmericher Stadtgebiet gehört das Gelände der ehemaligen Moritz-von-Nassau-Kaserne. Dort, wo früher Bundeswehrpioniere und nach Aufgabe des Standorts Teile der Hochschule Rhein-Waal untergebracht waren, ist unter anderem ein Gesundheitswohnpark geplant. Die Bauarbeiten haben begonnen. Zudem werden Flächen für den Wohnungsbau genutzt, so entsteht ein neues Wohnquartier.

Aber auch Firmen sollen sich niederlassen können. Gut zehn Hektar des 326.000 Quadratmeter großen Geländes sind für die Ansiedlung von Handel, Dienstleistung und Gewerbe vorgesehen. Wie Emmerichs Wirtschaftsförderer Sascha Terörde erläutert, darf sich wegen der Nähe zur Wohnbebauung nur nicht störendes Gewerbe ansiedeln. Also keine Betriebe, deren Produktion Emissionen verursacht. "Ideal ist der Standort für Büros, Lagerhaltung oder Handwerksbetriebe", so Terörde. Die Vorteile des Geländes: Es befindet sich direkt an der B220 und somit auch in Nähe zum Autobahnanschluss der A3. Eine Anbindung an den Emmericher Hafen ist ebenfalls gegeben.

Der NettPark Emmerich ist ein so genannter trimodaler Logistikstandort, was im Prinzip auch schon die Vorzüge des Areals beschreibt: Die Entfernung zum Emmericher Container-Hafen beträgt nur 2,8 Kilometer. Noch schneller sind die Verkehrsträger Schiene und Autobahn zu erreichen, die jeweils nur 1,8 Kilometer entfernt liegen. Der Abstand zur A3 wird zudem durch einen neuen Autobahnanschluss verkürzt, der im kommenden Jahr fertig gestellt werden soll. Außerdem bietet die grenznahe Lage kurze Wege nach Arnheim, Rotterdam und in das Ruhrgebiet.

Im NettPark hat sich vor einiger Zeit bereits die Bremer Lagerhaus Gesellschaft (BLG) niedergelassen, mit einem der größten logistischen Standorte am Niederrhein. Insgesamt stehen noch 22,5 Hektar Fläche zur Verfügung. Mehr als die Hälfte davon werden von einer Erschließungsgesellschaft von Sparkasse und Port Emmerich vermarktet. Wie Emmerichs Wirtschaftsförderer Sascha Terörde erklärt, ist daran gedacht, diese 12,5 Hektar möglichst in einem Stück einem großflächigen Logistiker zuzuschlagen.

Die Kreisstadt Kleve, in München vertreten durch Kämmerer Willibrord Haas und den Chef von Wirtschaft & Tourismus Joachim Rasch, hat die beiden Industriegebiete Nellenwardgen und Hammscher Hof im Gepäck. Nellenwardgen liegt in direkter Nachbarschaft zur Ortschaft Rindern und ist geprägt von mittelständischen Unternehmen. Branchenschwerpunkte sind bislang der Maschinen- und Anlagenbau, der Beton- und Fertigbau sowie der Messebau, die Logistik sowie Großhandel und Dienstleistungen. Verfügbar sind noch insgesamt sieben Hektar Gewerbeflächen, eine Parzelle umfasst 1,4 Hektar, die andere 5,6 Hektar. In Nachbarschaft zur Ortschaft Kellen liegt der Hammsche Hof, übrigens seit dem Jahr 2008 mit Nellenwardgen durch eine Industriestraße verbunden, die auch den Weg zur Autobahn A 3/Emmerich am Rhein erheblich verkürzt. Die Wirtschaftsstruktur des Gebiets ist von technikorientiert produzierenden Betrieben und Unternehmen der Logistikbranche stark geprägt. Im Zuge des Baus der Industriestraße wurden 30 Hektar neue Gewerbefläche entwickelt, davon stehen derzeit noch 14 Hektar zur Verfügung.

Die Airport City Weeze, für die Frank Mülders in Bayern vor Ort ist, ist schlicht gigantisch: 130 Hektar für Handel, Gewerbe und Logistik weist das Expose für die Expo Real aus und erwähnt den eigenen, benachbarten Verkehrsflughafen, die Nähe zur Autobahn A 57, den Bahnanschluss in Weeze sowie die Nachbarschaft zu den Häfen an Rhein und Maas.

Auf dem insgesamt 620 Hektar großen Areal rund um den Flughafen ist seit dem Jahr 2003 ein Gewerbegebiet mit den Schwerpunkten Logistik, Luftfahrt und Freizeit entstanden. Man verfügt über 500 Wohn- und Funktionsgebäude, Hallen und asphaltierte Nutzungsflächen. Für potenzielle Investoren bieten sich dabei fünf Bereiche mit unterschiedlichen Nutzungsschwerpunkten. Durch den direkten Anschluss zum Airport eignen sich die Gebiete naturgemäß besonders für Luftfahrt- und Transport-affine Unternehmen.

(RP)
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