Emmerich Von der Mütterschule zur Bildungsstätte

Emmerich · Evangelische Familienbildungsstätte feiert 50-jähriges Bestehen. Festakt am 13. Juni mit Kabarett und Brunch.

 Das Angebot in der Evangelischen Familienbildungsstätte ist reichhaltig. Auch Tanzen gehört dazu.

Das Angebot in der Evangelischen Familienbildungsstätte ist reichhaltig. Auch Tanzen gehört dazu.

Foto: stade

Die Evangelische Familienbildungsstätte feiert ihren 50. Geburtstag. Im September 1965 startete die Evangelische Familienbildung - begleitet von der Evangelischen Wandermütterschule Wesel - als "Evangelische Mütterschule" in Emmerich mit den ersten Kursen. Margot Liebel war die verantwortliche Leiterin. "Zu Beginn lag die Kurstätigkeit vor allem im hauswirtschaftlichen Bereich. Es wurden Näh-, Koch-, Bastel- und Werkkurse angeboten und auch gut angenommen", erzählt Daniela Weltzien, die seit 2008 die Leitung der Evangelischen Familienbildungsstätte innehat. Ihre Vorgängerin war Aletta Liebel, die Schwiegertochter der ersten Leiterin, die 1992 deren Stelle übernahm.

Da die "Mütterschule" kein eigenes Haus hatte, wurde in der Albert-Schweitzer Schule "unterrichtet". Nähkurse fanden in einem kleinen Raum in der Christuskirche statt, gebastelt und gewerkelt wurde im Jugendhaus an der Königsstraße, wo heute die Beratungsstelle der Diakonie untergebracht ist. Auch im Pfarrhaus, im Kindergarten Gasthausstraße und später im Kindergarten Hansastraße fanden Kurse statt. Koch- und Nähkurse mit rund 15 Teilnehmerinnen oder Bastelkurse mit zwei Dutzend Teilnehmerinnen waren keine Seltenheit. Der Platz wurde knapp, das Angebot an Kursen immer umfangreicher, so dass der Wunsch nach einem eigenen Haus entstand. Vor dem Kindergarten an der Hansastraße, der um 1970 gebaut wurde, entstand das Evangelische Gemeindezentrum, das 1972 eingeweiht wurde.

Das Angebot der FBS änderte sich stetig und reagierte auf gesellschaftliche Veränderungen und Bedürfnisse. Kurse gab und gibt es in den Bereichen Nähen, Kochen, Gymnastik, Tanzen, Basteln, Kosmetik, Kranken- und Gesundheitspflege. Auch "schwierige" Themen wurden offen angesprochen mit Referenten und Diskussionen zu Themen wie Kinderängste, Manipulierbarkeit des Menschen, Eltern wurden über "Schund- und Schmutzliteratur" aufgeklärt und beim Vortrag eines Sexualpädagogen in frühen Jahren zum Thema "Intim gefragt - offen geantwortet" musste die Veranstaltung aus Platzmangel von einem Klassenraum in den Gemeindesaal verlegt werden.

1978 besuchte Aletta Liebel eine Fortbildung zum Thema "Eltern-Kind-Kurse". "Die werden seit 1980 angeboten und sind mittlerweile unser Hauptgeschäft", sagt Daniela Wetzien, der 30 Honorarkräfte und einige ehrenamtliche Kräfte zur Seite stehen. Auch Yoga, Entspannungskurse, Musik und Fremdsprachen stehen auf dem vielseitigen Programm. Die Familienbildungsstätte Emmerich ist Teil des Diakonischen Werkes Wesel und plant gemeinsam mit der Familienbildung Wesel das Programm mit Veranstaltungen auch in Rees, Isselburg, Haldern und dem Weseler Bereich. Rund 200 Kurse laufen jährlich in Emmerich.

"Gefeiert wird so, wie die Evangelische Familienbildungsstätte arbeitet: kunterbunt, kreativ, vielfältig, lebendig, gesellig und lecker", sagt Daniela Weltzien. In der Woche vom 8. bis 12. Juni wird in den einzelnen Kursen und Gruppen mit Frühstück, Kaffee und Kuchen oder Sekt und Snacks gefeiert. Am Samstag, 13. Juni, sind Gäste - unter anderem kommen der stellvertretende Bürgermeister Herbert Ulrich, Heike Kohlhase, stellvertretende Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Wesel, und Pfarrer Dr. Martin Neubauer als Hausherr - zum Brunchen und zum Kabarett mit den "Blutsschwestern" eingeladen.

(RP)
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