Emmerich Vorfreude auf den Moyländer Markt

Emmerich · Wenn sich ein Weihnachtsmarkt "Kunsthandwerkermarkt" nennen darf, dann der Moyländer, sagen die Organisatoren selbstbewusst. Der Zulauf gibt ihnen recht - vermutlich auch im 19. Jahr. Neues aus Seide, Papier und Keramik.

Emmerich: Vorfreude auf den Moyländer Markt
Foto: Evers Gottfried

Für den Moyländer Weihnachtsmarkt begeistern sich nicht nur Besucher. Auch die Händler haben großes Interesse, mit dabei zu sein. Deshalb kommen sie immer wieder gerne, und nur ein kleiner Teil wird von Jahr zu Jahr ausgetauscht - schließlich sollen die Stammgäste auch etwas Abwechslung erleben. "Es gibt aber auch viele Besucher, die sich bei uns melden und besorgt fragen, ob auch dieser oder jener Kunsthandwerker bestimmt wieder dabei ist", berichtet Jannie Uhlenbrock-Lueb vom Förderverein Moyland. Sie können beruhigt sein: Viele alte Bekannte, aber eben auch spannende neue Aussteller sind dabei, wenn der große Kunsthandwerkermarkt vom 7. bis 11. Dezember seine Pforten öffnet.

 Wegen Schloss und Park wird der Weihnachtsmarkt ein Erfolg. Das meint zumindest Verwaltungsdirektor Johannes Look.

Wegen Schloss und Park wird der Weihnachtsmarkt ein Erfolg. Das meint zumindest Verwaltungsdirektor Johannes Look.

Foto: Evers/Dobler

Johannes Look, Moylands Verwaltungsdirektor, kommt auch bei der 19. Vorbereitung des Marktes noch ins Schwärmen. "Schon wegen Schloss und Park musste unser Weihnachtsmarkt ein Erfolg werden", sagte er bei der Vorstellung des diesjährigen Programms. "Um sich aber langfristig durchzusetzen, mussten viele Mitwirkende eine Menge tun." Ein Aufwand, der für die Besucher möglichst unsichtbar sein soll - sie sollen nur die unvergleichliche Atmosphäre erfahren. Die Begeisterung für "eigentlich einfache Dinge" sei es, die die Freunde des Marktes einten. Und Bürgermeister Peter Driessen als Pragmatiker betonte, dass auch die Verkehrsführung und das Parken inzwischen bestens funktionierten.

Der neue Pächter der Moyländer Gastronomie, Michiel Aaldering, ist erstmalig dabei und wird unter anderem im Café zu den gewohnten Speisen auch Vegetarisches anbieten. 30 Stände mit Süßem und Herzhaftem stehen den Hungrigen und Durstigen zur Verfügung. Der Großteil der Hütten dient jedoch der Präsentation des Kunsthandwerks. Das nicht irgendwie angepriesen werden darf, sondern stilvoll rüberkommen muss. "Wir lassen uns von den Bewerbern neben Mustern ihrer Arbeiten auch Fotos von fertig dekorierten Ständen schicken", sagt Uhlenbrock-Lueb. Ob Filz, Geschnitztes, Glas oder Schmuck - alles muss besonders, ja möglichst einmalig sein.

So wie die Krippen des Ehepaars van de Flierdt aus Bedburg-Hau. Von Beginn an sind die Holzfreunde dabei, finden immer wieder begeisterte Kundschaft für ihre Unikate. Oder Peggy Paletti, die aus Flaschenkürbissen originelle, handbemalte Vasen und Gefäße macht. Geschenkpapier-Reste werden zu feinstem Christbaumschmuck, altes Silberbesteck kommt an Handgelenken, Fingern und Ausschnitten als Schmuck zu neuen Ehren. Wenngleich Filz vielfach vertreten ist, soll es auch in diesem Bereich noch Neues geben, und Lampenschirme aus Seidenpapier sind bestimmt erstmalig dabei. Ein Paar, das auf Teneriffa lebt, bringt seinen Lederschmuck mit, bei dem auch Strandgut eine Rolle spielt.

Obwohl den Moyländern Organisatoren bis dahin unbekannt, fand die Bewerbung von Birgit Hürkens aus Kalkar gleich großes Interesse: Die Keramikerin, die ihren Meister in Stuttgart machte und heute neben ihren Aufgaben in der Landwirtschaft ihres Mannes und als Mutter mit ihrem Gewerbe selbstständig ist, hat die Auswahlkommission begeistert. Feine Gebrauchskeramik aus selbst gemischtem Ton und mit ebenso "eigenen" Farben und Glasuren verziert hat die junge Frau im Angebot. Sie hofft, dass sie genügend vorgearbeitet hat. "Wenn man erstmals dabei ist, kann man das ja ganz schlecht einschätzen", erklärt sie.

Guter Tipp für alle, die etwas Schönes kaufen wollen: am besten an einem der erste Tage kommen. Denn am Wochenende ist es auf dem Moyländer Markt immer besonders voll, und viele tolle Sachen haben da schon neue Besitzer gefunden. Der Eintritt wird wieder fünf Euro kosten, es gibt 1500 kostenlose Parkplätze und Pendelbusse, die Kleve und Kalkar anbinden. 200 Ehrenamtler sollen wieder für den reibungslosen Ablauf sorgen. Bei bis zu 12.000 Menschen pro Tag (5000 dürfen gleichzeitig aufs Gelände) sind Security, Brandschutz, Sanitäter und viele andere hilfreiche Geister unverzichtbar.

(RP)
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