Emmerich VRR-Tarife könnten günstiger werden

Emmerich · Beim VRR wird über eine Neuorganisation der Tarif-Struktur diskutiert. Derzeit werden Fahrgäste im ländlichen Raum wie in Rees und Emmerich benachteiligt. Das soll sich ändern.

Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen, aber das Thema weiter auf den Weg gebracht worden. Der Ausschuss für Tarif und Marketing des VRR befasste sich mit der Tarifstruktur des Verkehrsverbundes. Aus Sicht von Emmerich und Rees besonders interessant ist hier die vorgeschlagene Änderung der Preisstufen. Wer mit dem Zug von Emmerich oder Rees-Empel nach Düsseldorf fährt, zahlt für die Fahrt den höchsten VRR-Tarif, Preisstufe "E". Genau so, als würde er von Kleve nach Wuppertal fahren, oder von Mönchengladbach nach Oer-Erkenschwick. Und das, obwohl die Entfernung gar nicht so groß ist.

Hintergrund ist immer noch die Verschmelzung der Altverbünde VGN (Niederrhein) und VRR (Ruhrgebiet) zu einem großen Verbund. Damals wurde das gesamte VRR-Gebiet in zwei einander überlappende Regionen eingeteilt (siehe Grafik): die Region Nord und die Region Süd. Und wer über den schmalen mittleren Bereich, in dem diese beiden Regionen sich überschneiden, einmal komplett hinweg fährt, der ist automatisch in der höchsten Preisstufe "E" unterwegs. Auch dann, wenn die Fahrt an sich kurz ist.

"Das ist schlicht und einfach ungerecht", sagt die SPD-Politikerin Sigrid Eicker, die für den Kreis Kleve in den politischen Gremien des VRR sitzt. Denn die höchste Preisstufe E ist nur in Nord-Süd-Richtung fällig (von VGN zu VRR) und nicht auf vergleichbar langen Strecken in Ost-West-Richtung, die nur im VRR-Gebiet erfolgen. Dieses Ungleichgewicht soll aufgehoben werden. Auch weil landespolitisch die "Tarifharmonisierung" gefordert wird - eine Gleichbehandlung der Fahrgäste. Geplant ist konkret, die bisherigen Preisgruppen D und E zusammenzufassen. Für Fahrgäste aus Emmerich oder Rees würde es günstiger, wenn sie nach Düseldorf müssen. Derzeit kostet das Einzelticket im Bereich "D" 13,70 Euro, im Bereich "E"17,30 Euro. Beim Ticket 2000 Monatsticket beträgt der Preisunterschied rund 80 Euro.

"Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen", sagte VRR-Sprecher Holger Finke gestern. Das Gremium sieht noch Rücksprache-Bedarf. Daher wird im politischen Raum weiter diskutiert. Ziel sei aber weiter, dass eine Entscheidung dazu am 19. Juni im Verwaltungsrat fällt. Die Änderung soll Anfang 2016 greifen.

(RP)
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