Emmerich "Wahnsinn, was hier los ist"

Emmerich · Tolle Wortbeiträge, begeisternde Tänze, klasse Musik und Superstimmung: Die erste Sitzung des neu gegründeten Emmericher Karnevalsvereins im PAN riss die Narren von den Sitzen. Am Ende tobte der Saal.

 Blick ins Publikum: Es gab fantasievolle Kostüme und beste Stimmung.

Blick ins Publikum: Es gab fantasievolle Kostüme und beste Stimmung.

Foto: Markus van offern

Premiere bestens gelungen! Mit seinem grandiosen Programm begeisterte der neu gegründete Emmericher Karnevalsverein die über 300 Zuschauer ihrer ersten Sitzung, die am Samstag im PAN stattfand. Gut gelaunt begrüßte Präsidentin Annette Arntzen mit musikalischer Begleitung durch den Fanfarenzug Praest die supergalaktisch verkleideten Gäste im närrischen Weltall und dankte den Karnevalsvereinen: "Ohne Eure Hilfe wäre eine Neugründung nicht möglich gewesen."

Mit dem zackigen Marschtanz der Tanzgruppe "EKV-Diamonds" - alle in schmucken neuen Kostümen - ging es gleich mitreißend los. Tolle Wortbeiträge sorgten für fröhliches Gelächter. So machten Linda Rozendaal und Vivien Wemmers eine lustige Polonaise um einen mit Luftschlangen geschmückten Tannenbaum, während Leni Wardemann und Marion Brinke-Pollmann in feinem Plattdeutsch über ihr Leben erzählten. Albert Mosterts zeigte humorvoll den Unterschied zwischen einem polnischen und einem deutschen Handwerker auf. Der Lieblingssatz des Deutschen: "Oh, oh, oh, dat wird teuer!"

 Linda Roozendahl und Vivien Wemmers hatten einen Tannenbaum für ihren Vortrag mitgebracht.

Linda Roozendahl und Vivien Wemmers hatten einen Tannenbaum für ihren Vortrag mitgebracht.

Foto: van Offern Markus

Auch Franz Feyen als schriller Travestie-Star Olivia Jones, mit Minirock, pinkfarbener Perücke und Stiefeln, startete einen Angriff auf die Lachmuskeln, wobei er lokale Themen streifte. Er sei vom Hamburger Kiez gekommen, um beim EKV zu entspannen, ein Verein ohne verknöcherte Strukturen. Der Neumarkt sei ein "running gag" des Karnevals, die Stadt brauche mehr Farbe und Humor und an Bürgermeister Peter Hinze, der im Publikum saß, gab er den Rat: "Erst die Bürger fragen, dann entscheiden." "Außerdem muss unser neuer Wirtschaftsförderer noch lernen, dass auf jeden guten Vorschlag in Emmerich erst mal die 'Nöhlpense' zum Meckern kommen." Der Knaller in der Bütt war Silke Esser als Ärztin Dr. Maria Krohn, die ein Hospital im All einrichten wollte, unter anderem mit einem Chirurgen, der mit geschlossenen Augen operiert, weil er kein Blut sehen kann. Es wurden Tränen gelacht, ebenso wie bei Elke Rozendaal, die als "Tante Frieda aus dem Sauerland" über "die Kunst der liebevollen Lüge" sprach.

Prinz Simon und Prinzessin Sandra mussten sich "am laufenden Band" Geschenke merken und der Prinz spielte "Echte Frönde" auf der Flöte, begleitet von Annette Antzen auf der Lira. Außerdem durfte das Prinzenpaar bei einer Muppetshow-Einlage mitmischen. "Das ist hier eine tolle Location im PAN, der Saal bräuchte nur drei Meter mehr Breite", gab der Prinz Bürgermeister Peter Hinze einen Hinweis zum Ausbau mit auf den Weg.

Die Stimmung wurde weiter angeheizt durch die tollen Darbietungen der Tanzgruppen: die Hüthumer Funken kamen als fesche Matrosen, die BonAmies entführten auf den Broadway, die EKV-Diamonds marschierten als "Star-Wars-Stormtrooper-Truppe" und "No Limit" begeisterte mit einer Frankenstein-Show.

Superstimmung verbreiteten die "Tröters" aus Doetinchem, Robin Kodera und Anna Kern mit Livegesang, und als abschließenden Höhepunkt die Vrasselter Band "Dörmakar".

Der Saal tobte. Bandleader Marcel Janßen freute sich: "Wahnsinn, was hier los ist."

(RP)
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