Ist die Rheinmeile also - umwelttechnisch betrachtet - ein besserer Autobahnrastplatz? Das Thema hat der WDR bereits im vergangenen Jahr aufgegriffen. "Sind Binnenschiffe Umweltverschmutzer?", hatte der Sender im Oktober gefragt. Und gleich die Antwort gegeben. "Ein Schiff kann zwar viele Lkw ersetzen, doch die alten Dieselmotoren pusten jede Menge Schadstoffe in die Luft."

"Ein Schiff kann bis zu 200 Lkw ersetzen", sagte Fabian Spieß, Referent beim Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg, dem WDR damals. Und es ging noch weiter. "Binnenschiffe haben ein großes Problem mit Luftschadstoffen", sagte Dietmar Oelinger damals, der beim Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Berlin für Verkehrspolitik zuständig ist, dem WDR. Das belegten auch die Zahlen des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums. Zwei Prozent der in NRW freigesetzten Feinstaubmenge seien auf die Binnenschifffahrt zurückzuführen. In Städten wie Düsseldorf oder Köln geht ein beträchtlicher Teil der Feinstaubbelastung auf das Konto der Binnenschiffe. 49 Tonnen Feinstaub werden pro Jahr in Düsseldorf (14 Prozent des Gesamtausstoßes) und 61 Tonnen in Köln (8 Prozent) in die Luft geblasen.

Das Problem ist also bekannt. Ab Januar 2019 treten EU-weit neue Abgas-Grenzwerte in Kraft. Die Verordnung gilt allerdings nur für neue Binnenschiffsmotoren, was die meisten ausschließt.

Hein Driessen jedenfalls ist nach der neuerlichen Radiosendung zum Thema verunsichert. Und er fürchtet, dass es für ihn und sein Atelier an der Promenade noch schlimmer kommt. "Neben mir werden bald zehn Autos im Neubau in die Garage fahren und wieder hinaus. Die Abgase bekomme ich ab."