Emmerich Wenn Jugendliche Politikern auf den Zahn fühlen

Emmerich · Die Sportjugend NRW hat mit ihren Mitgliedsorganisationen 50 Events veranstaltet, um die Jugend wieder mehr für Politik zu interessieren. "Freiräumer" hieß die Aktion. Die Sportjugend des Kreissportbundes Kleve veranstalte dazu ein "Crossboccia"-Turnier, dessen Finale nach Turnieren in Kleve, Emmerich und Rheurdt nun im Gelderner Rathaus stattfand.

 Erst gab es Sport, dann kritische Fragen.

Erst gab es Sport, dann kritische Fragen.

Foto: Binn

Die gesamte Aktion war eine Antwort auf die Frage: "Wie kriegen wir Jugendliche dazu, sich wieder mit Politik zu beschäftigen?", so Marcel Ernst, der Vorsitzende der Sportjugend im KSB-Kleve. Zunächst wurden die Kinder und Jugendliche erst einmal über das "Crossboccia"-Turnier - eine Indoor-Variante von Boule, die mit Stoffsäcken gespielt wird - miteinander und mit den teilnehmenden Politikern vertraut gemacht, bevor im Anschluss über die Sorgen und Nöte der jungen Generation geredet wurde. Diese fanden anschließend in drei Oberthemen ihren Platz: "Sportvereine & Freiräume", "Schule & Freiräume" sowie "Freizeit & Freiräume".

In Geldern nahmen die Ratsmitglieder Hejo Eicker (SPD) und Lucas van Stephoudt (FDP) an der Veranstaltung teil und zeigten den rund 30 teilnehmenden Jugendlichen aus dem gesamten Kreis, dass man auch in der Drachenstadt keine Angst davor haben muss, Politiker einfach so anzusprechen. Die generelle Idee der Aktion war es "dass wir etwas gemeinsam tun. Und auch mal auf etwas auf eine neue Art tun", so der Vorsitzende des Kreissportbundes Lutz Stermann.

Dabei erstreckten sich die Probleme aus dem gesamten Kreis Kleve von nicht funktionierenden Bus-Linien, über den Wunsch nach mehr Schwimmbädern bis hin zu der Selbstermahnung, dass heutige Jugendliche wieder mehr ehrenamtliche Engagements übernehmen sollten. Die gesammelten Wünsche und Ideen sollen später an die verschiedenen Rathäuser im Kreis weitergeleitet werden. Doch wie sieht einer der teilnehmenden Jugendlichen eigentlich die Aktion? "Das Finale war jetzt schon ein bisschen besser, da auch mehr über die Fragen geredet wurde", erzählte Paul Urban (15) aus Emmerich-Elten kritisch.

Er hat von seiner Schule aus bei dem Projekt teilgenommen und fand das Konzept mit dem vorherigen auf einander Einstimmen durch "Crossboccia" "gut, da man sich so erst einmal kennenlernt und zur Ruhe kommt, bevor man mit einander diskutiert". Auf die Frage, ob diese Aktion irgendwas bewirken wird, zuckte er pessimistisch mit den Schultern und antwortete: "Es wäre auf jeden Fall schön."

(RP)
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