Rees WES-Schild bald für Reeser erlaubt ?

Rees · Der Kreis möchte, dass die hiesigen Autofahrer auch die Nummernschilder von früher nutzen können. Damit wäre es für Rees wieder möglich, das WES-Kennzeichen ans Auto zu montieren. Mancher sieht den Vorstoß kritisch.

 Günter Fink besitzt noch eine echte Rarität: ein WES-Kennzeichen mit dem Stempel des Altkreises Rees. Geht es nach dem Kreis wären solche Kennzeichen in Rees bald wieder erhältlich.

Günter Fink besitzt noch eine echte Rarität: ein WES-Kennzeichen mit dem Stempel des Altkreises Rees. Geht es nach dem Kreis wären solche Kennzeichen in Rees bald wieder erhältlich.

Foto: nn

Der Traum vom eigenen Kennzeichen für Rees ist bekanntlich geplatzt. Nachdem es vor einiger Zeit zunächst geheißen hatte, dass für jede Kommune eigene Wunsch-Autonummern möglich seien, wurde dieser Plan wieder gekippt. Nur Kennzeichen, die es bereits gab, sollten erlaubt sein. Der Kreis Kleve stoppte daraufhin das Bestreben, alte Schilder neu zu reaktivieren.

Während in den Nachbarkreisen DIN, BOH oder MO wieder auflebten, blieb es im Kreis Kleve beim KLE. Doch jetzt setzt hier offenbar ein Umdenken ein. Der Kreisausschuss hat bereits empfohlen, die alten Kennzeichen wieder zu erlauben. Damit wären im Kreis neben KLE bald auch wieder GEL und WES möglich. Für Reeser und Emmericher gäbe es dann die Möglichkeit, sich WES zu sichern. Denn Autofahrer dieser beiden Kommunen hatten früher dieses Kennzeichen am Wagen. "Wir wollen die Möglichkeit geben, auf diese Schilder auszuweichen, wenn jemand es wünscht", sagt Kreissprecherin Ruth Keuken. Der Kreis habe seine ablehnende Haltung wegen der aktuellen Entwicklung aufgegeben. Zunächst hatte man nämlich argumentiert, die Kennzeichen seien auch wichtig, um möglichen Straftätern damit auf die Schliche zu kommen. Inzwischen braucht aber niemand mehr sein Kennzeichen zu ändern, wenn er den Wohnort wechselt. Damit ist über das Nummernschild auch kaum mehr ein Rückschluss auf den Wohnort zu ziehen. "Wir folgen einfach der Entwicklung und wollen dem Wunsch mancher Autofahrer zu anderen Kennzeichen entsprechen", sagt Ruth Keuken.

Zunächst muss da aber noch der Kreis Wesel mitspielen. Mit dem wollen sich die Klever nämlich abstimmen, um die Vergabe der Kennzeichen zu koordinieren. Schließlich muss festgelegt werden, wo sich jemand sein Kennzeichen reservieren lassen kann. Ziel ist, sich beim Kreis Kleve ein bestimmtes Kontingent an WES-Schildern zu sichern, das dann direkt über den Kreis Kleve geordert werden könnte.

Wie attraktiv ein WES-Kennzeichen für Reeser und Emmerich tatsächlich ist, muss sich erst noch zeigen. Das Reeser CDU-Kreistagsmitglied Kurt Burg hat so seine Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Antrags. "Wir haben jetzt so langsam erreicht, dass es so etwas wie ein Kreisgefühl gibt, das würde man durch solche Kennzeichen aufweichen", meint er. Er hat daher auch dagegen gestimmt. Es sei auch etwas anderes, ob es ein eigenes Kennzeichen für die Stadt Rees gebe oder eben nur eine Erinnerung an die Zeiten als Rees der Altkreis war. Die endgültige Entscheidung wird der Kreistag am 10. April treffen.

Der ein oder andere Reeser hat bereits jetzt ein WES-Kennzeichen. Trecker-Fan Günter Fink etwa hat ein solches Nummernschild aufgehoben, das inzwischen eine echte Rarität ist. Denn darauf ist sogar noch der Stempel des früheren Altkreises Rees verzeichnet. Die neuen Überlegungen sieht er mit Interesse. "Ich würde mir zwar kein WES-Kennzeichen holen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass Personen, die früher so ein Nummernschild hatten, es sich wieder besorgen." Zudem gebe es noch den ein oder anderen Oldtimer-Trecker in Rees, der mit WES-Schild unterwegs sei. Für diese sei die neue Regelung eine gute Möglichkeit, wirklich dauerhaft das alte Kennzeichen behalten zu können.

(RP)
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