Kommentar Wir haben es irgendwie geahnt

Emmerich · D Die Arbeiten an der Brücke auf der B 220 werden nun doch wohl erst kurz vor Weihnachten fertig. Wenn das Wetter mitspielt...

Eigentlich hatten wir uns in dieser Woche darauf gefreut, dass der Verkehr in Emmerich schon am Freitag, also gestern, wieder normal fließt. Aber - Hand aufs Herz - so richtig geglaubt haben wir es nicht. Weil sich Baustellen der öffentlichen Hand irgendwie immer verzögern.

Wir nehmen es hin, wickeln ein Schleifchen drum und stellen uns vor, dass es ein tolles Geschenk für den Heiligen Abend ist. Es sei denn, es wird richtig kalt. Dann ruht die Baustelle natürlich auch.

Und wenn wir uns schon mal so ans Jammern gemacht haben, wandert unser Blick zur Emmericher Rheinbrücke. Die muss nämlich auch repariert werden. Ende 2018, Anfang 2019 soll das passieren. Wir haben noch zwei Jahre Zeit, um uns vorzustellen, welchen Stau das verursachen wird... Natürlich auch, welche Verzögerungen auch hier den Fertigestellungstermin nach hinten rücken lassen werden.

Ach ja, die Kläranlage in Isselburg wird mindestens eine Million Euro mehr kosten als geplant.

Wieso ist das eigentlich so? Lässt sich so etwas nicht vermeiden?

Die Hochschule in Kleve zum Beispiel ist nicht nur im Kostenrahmen geblieben, obwohl es sich um einen Bau der öffentlichen Hand gehandelt hat. Sie ist auch termingerecht fertig geworden.

Insider behaupten, dass das einem Mann aus Emmerich zu verdanken ist: Wilfried Suerick, ehemals allgemeiner Vertreter des Landrats in Kleve.

Es gibt eine herrliche Geschichte über ihn: Als Hauptamtsleiter in der Kreisverwaltung Kleve führte er einfach den Posten des allgemeinen Stellvertreters ein, den er dann auch selbst bekleidete. So sparte der Kreis den bis dahin nötigen Kreisdirektor, dessen Sekretärin, den Fahrer und nicht zuletzt die Sachkosten ein. Das summierte sich auf über eine Million Euro.

Schade, dass der Mann schon im Ruhestand ist. Wir hätten vermutlich keinen Stau mehr in Emmerich.

(RP)
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