Rees Wirbel um den falschen Pass: Sat 1 filmt

Rees · Angelique Preuß nahm den Ausweis ihrer Mutter mit auf die Flugreise: Der Beginn einer verrückten Geschichte.

Rees: Wirbel um den falschen Pass: Sat 1 filmt
Foto: van Offern, Markus (mvo)

Ein geplatzter Urlaubstraum, schlaflose Nächte auf Flughäfen und in Flugzeugen, 3000 Euro Schaden und jede Menge Ärger: So lautet die Bilanz eines einzigen "Fehlgriffs", den sich Angelique Preuß vor ihrem geplanten Urlaub in Thailand leistete.

Rees: Wirbel um den falschen Pass: Sat 1 filmt
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Die 26-jährige aus dem Reeser Ortsteil Empel war schon von Düsseldorf nach Dubai geflogen, dort umgestiegen und befand sich auf dem Weiterflug nach Phuket, als sie an Bord der Emirates-Maschine ihr Antragsformular für das Thailand-Visum ausfüllen wollte. Sie klappte ihren Reisepass auf - und glaubte ihren Augen nicht: Vor ihr lag das Dokument ihrer Mutter Adriana. Angeliques eigener Reisepass lag noch in Empel, jedoch hatte sie mit dem falschen Dokument problemlos die Kontrollen in Düsseldorf und Dubai passiert.

"Ich informierte sofort den Flugbegleiter und hoffte, dass wir eine Lösung finden, doch nach der Ankunft in Phuket wurde ich wie eine Schwerverbrecherin behandelt", sagt Angelique Preuß. Die thailändischen Beamten verweigerten ihr die Einreise, setzten sie im Sicherheitsbereich des Flughafens fest und ordneten die Abschiebung an. Ihr mitgereister Freund versuchte, zu vermitteln, doch auch er biss auf Granit.

"Ich bot meinem Freund an, er solle auf Phuket bleiben und unser gebuchtes Hotel nutzen, aber das wollte er nicht", sagt die Reeserin. So flog das Paar, nur einen Tag nach der glücklosen Ankunft, sechs Stunden lang wieder zurück nach Dubai. Dort war inzwischen Angeliques Reisepass eingetroffen. Denn die Eltern Ralf und Adriana hatten ihn, nachdem sie telefonisch informiert worden waren, sofort zum Flughafen in Düsseldorf gebracht. Die nächste Emirates-Maschine transportierte ihn nach Dubai. Die Rückkehr nach Phuket und ins bezahlte Hotel sollte trotzdem scheitern: "Das Flugzeug war ausgebucht, Emirates konnte uns nur One-Way-Tickets für die First Class anbieten - für 4000 Euro", sagt Angelique Preuß. "So teuer wäre unser gesamter Urlaub nicht gewesen." Also flog das Paar wieder heim und traf - nach einer 72-stündigen Odyssee um die halbe Welt - wieder in Düsseldorf ein.

"Ich bin gar nicht mal sauer, dass ich nicht nach Thailand einreisen durfte - das lag an meiner eigenen Schusseligkeit", sagt die Reeserin, "mich macht nur wütend, wie schlampig an Flughäfen mit unserer Sicherheit umgegangen wird." Sie erinnert sich: "Als ich in Düsseldorf am Abreisetag den falschen Pass auf den automatischen Scanner legte, leuchtete das rote Licht auf und ich musste zur Nachkontrolle. Der Beamte schaute kurz in meinen Pass und wünschte eine gute Reise." Spätestens in diesem Moment, ist sich Angelique Preuß sicher, hätte ihm auffallen müssen, dass sie nicht die Frau auf dem Passfoto sein konnte, deren Geburtsjahr im Dokument mit 1961 angegeben wird.

"Ein einziger Hinweis hätte genügt und der Urlaub wäre gerettet gewesen", sagt Angelique Preuß. "Wir waren früh am Flughafen und unsere Maschine hatte eine Stunde Verspätung, so dass meine Eltern mir den richtigen Pass noch hätten bringen können." Sie schrieb an die Fluggesellschaft und den Reiseveranstalter und hoffte auf Kulanz: "Meiers Weltreisen erstattete uns immerhin einen Teil der Hotelkosten, doch Emirates und die Flughäfen weisen jede Mitschuld von sich."

Nachdem inzwischen die Rheinische Post und die Bild-Zeitung über den Fall berichteten, kam gestern ein Kamerateam des Fernsehsenders Sat.1 nach Empel, um einen Beitrag für das Frühstücksfernsehen zu drehen.

(RP)
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