Emmerich Wird Emmerich zweites Bad Münstereifel?

Emmerich · Bad Müstereifel ist bundesweit in die Schlagzeilen geraten mit dem ersten City Outlet in Deutschland. Bürgermeister Johannes Diks will diese Idee für Emmerich übernehmen.

 Investoren haben in Bad Münstereifel alte Geschäftshäuser aufgekauft und diese zu Outlet-Shops umgebaut. Mehr als 40 Fashion- und Lifestyle-Marken werden dort seit August 2014 30 bis 70 Prozent günstiger angeboten - sehr zu Freude der Besucher.

Investoren haben in Bad Münstereifel alte Geschäftshäuser aufgekauft und diese zu Outlet-Shops umgebaut. Mehr als 40 Fashion- und Lifestyle-Marken werden dort seit August 2014 30 bis 70 Prozent günstiger angeboten - sehr zu Freude der Besucher.

Foto: Krug

Johannes Diks hat bei der Mitgliederversammlung der CDU zum ersten Mal als Bürgermeister öffentlich die Idee eines City Outlet geäußert. Tage vorher hatten Vertreter anderer Parteien das in nicht öffentlichen Gremien für überlegenswert gehalten.

Was ist Outlet? Ein Outlet ist im deutschen Sprachraum eine Verkaufsstelle, in der Waren aus nicht mehr aktuellen Kollektionen, B-Ware, Rückläufer des Handels oder Ware aus Überproduktionen zu in der Regel günstigeren Preisen angeboten werden. Im Gegensatz zum klassischen Fabrikverkauf wird ein Outlet nicht zwingend vom Hersteller der Waren betrieben.

Was ist ein Factory-Outlet-Center? Factory-Outlet-Center (FOC) oder auch Designer Outlet Center (DOC) bezeichnet eine Betriebs- und Vertriebsform des Einzelhandels, bei der mehrere Hersteller ihre Markenartikel an einer gemeinsamen Verkaufsstätte verbilligt anbieten.

Was ist ein City Outlet? Gemeint ist ein Outlet Center, das nicht vor den Toren einer Stadt auf die grüne Wiese gesetzt wird, sondern in eine bestehende Stadt integriert wird. Siehe Bad Münstereifel.

Im Gegensatz dazu, aber leicht zu verwechseln, gibt es den Begriff "Outlet City". Das ist eigentlich ein Outlet-Center, bei dem die Geschäfte im Stil eines Dorfes oder ähnlich einer Stadt zusammengebracht wurden.

City Outlet für Emmerich - rechtliche Voraussetzung Sie sind im Grunde schon gegeben. Anders als ein Outlet vor der Stadt braucht es hier kein Anhörungs- und Genehmigungsverfahren von übergeordneten Behörden. Es geht darum, Leerstände in der Innenstadt zu füllen.

City Outlet für Emmerich - die grundlegenden Voraussetzungen Ein City Outlet für Emmerich bräuchte vermutlich etwa 6000 Quadratmeter und 1000 Stellplätze. Die Leerstände in der City umfassen derzeit etwa 2000 Quadratmeter. Das reicht nicht aus. Es müssten neue Verkaufsfläche her. Da gibt es Möglichkeiten, zum Beispiel auf dem alten "Wemmer & Jansen"-Gelände, das derzeit überplant wird.

Stellplätze ließen sich herstellen. Eventuell auf dem Steintor-Gelände, wenn die Stadt es kaufen könnte. Derzeit hat "Kaufland" dort einen Vertrag mit der niederländischen Wessels-Gruppe (sie baute das Rheincenter). Andere Möglichkeiten gäbe es auch. Das Outlet würde vom Steintor-Gelände bis zu "Wemmer & Jansen" reichen.

City Outlet für Emmerich - die kaufmännischen Voraussetzungen Die Stadt müsste Investoren finden, die entweder Verkaufsflächen kaufen oder anmieten. Dazu muss eine Betreibergesellschaft gefunden werden, die die Markenanbieter nach Emmerich holt und die Verwaltung übernimmt.

Von welchem Zeitraum sprechen wir? Bürgermeister Johannes will das Vorhaben nicht auf die lange Bank schieben, sondern "zügig" angehen. Parallel laufen bereits die Arbeiten an einem "Integrierten Stadtenwicklungskonzept" im Rathaus. Das ist Voraussetzung für Zuschüsse des Landes und regelt, welche Geschäfte in der Stadt zu finden sein sollen und welche außerhalb. Klar ist: So lange, wie auf dem Neumarkt soll es nicht dauern.

Passt das mit dem Neumarkt zusammen? Ja. Investor Josef Schoofs hat vor elf Tagen unterschriftsreife Verträge nach Irland geschickt. Dort sitzen die Eigentümer der Deutsche-Bank-Gebäudes. Schoofs braucht deren Genehmigung für geringe Abstandsflächen, um bauen zu können. Oder er muss umplanen.

(RP)
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